Google+ Hardboiled SCB: Januar 2016

Sonntag, 31. Januar 2016

Furzkopf der Woche - Immer diese Cervelat-Promis

Ja, es muss sein. Da sitzte ich unschuldig und nüchtern am Spiel SC Bern - EV Tramschiene, da kommt plötzlich ein Herr zu mir, ob ich mich denn nicht mit ihm fotografieren lassen würde. Uha, schon wieder denke ich, ich bin in letzter Zeit so viel fotografiert worden, dass es schon beinahe Routine geworden ist. Ich gehe also zu dem Herrn, irgendwie (s. Foto) kommt er mir bekannt vor ohne Ende, aber ich konnte ihn gerade nicht einordnen. Uha uha uha. Nein, quatsch, alles quatsch, ihr merkt es, mein Orakel-Schrei war da, mein Gott aller Fanghände, der Mann, der 771 Spiele ohne Unterbruch und Absenz für den SC Bern absolviert hat. Als seine Frau Drillinge gebar, hat man sie in die Mannschaftskabine gelegt und die Wehen schön in der Drittelspause eingeleitet, damit der Toto Renato Fanghandgott Tosio auch dieses Spiel nicht verpasst. Was für eine Ehre, was für eine geile Erinnerung war denn das für mich!

Er sieht gut aus, er hat immer noch die gleiche Frisur, ein leicht grauer Bart, bei mir ist es umgekehrt, ich sehe einfach aus, habe Haare auf dem Kopf und kein grauer Bart. Oh, er war witzig wie immer, es war für mich sehr emotionell ihm in den Armen zu liegen. Gut, oder zumindest auf einer Foto zu sein. Sein Einlauf in die Halle war übrigens Kult, er kommt rein, vor den Sitzplätzen hat es ja immer die unheimlich motivierten Männer die Dir ein Matchprogramm in die Finger drücken. Toto kommt also zu so einem Verteiler, nimmt ein Matchprogramm, schaut den Verteiler an und sagt: "Entschuldigung, spielt denn heute Abend der Tosio?". Der Verteiler schaut ihn an, alle denken "jetzt fällt bei ihm der Groschen", doch nein, der Mann antwortet sehr ehrlich "der Tosio spielt schon lange nicht mehr hier". Uha uha uha, Klasse!

Abgesehen davon war ja dann auch das Spiel Klasse, für unsere Verhältnisse, aber, das ist jetzt mein erhobener Zeigfinger, wir haben noch gar nichts erreicht und wir stehen nach wie vor beduselt am Strich rum, die Runde lief nicht für uns, da Kloten und auch Lausanne gewonnen haben. Ambri hinter sich zu lassen wird wohl nicht reichen, Kloten oder Lausanne müssen auch noch dran glauben. Und wer das Restprogramm von Kloten sieht ...naja. Aber ist eigentlich egal, wir müssen einfach jedes Spiel jetzt mal gewinnen gehen, dass wir Hockey spielen können, haben wir jetzt ja doch wieder mal bewiesen. Es braucht aber noch viele solche Spiele.

Erfreulich ist der Aufwärtstrend bei diversen Spielern. Hervorheben möchte ich da mal sicher das Ehebett, aber auch Roy König, bei den Schweizern sind für mich im Moment Trüffelnacht, Schwerweh und Untersander Hanspeter, die sich in steigender Form befinden. Auch der alte Hügel topft plötzlich wieder, und das ist meistens ein sehr gutes Zeichen, dann läuft es dem Team. Aber eben, abheben dürfen wir noch lange nicht, das wird ein unhuren zähes Ringen um die Playoffplätze, und wir werden da bis zum Schluss drinstecken, auch das ist klar.

Nun geht es darum, dieses von mir geliebte Hockey vom Samstag (Ideenreich, schnell, präzise und entschlossen) noch mehr zu perfektionieren. Wenn unsere Maschine läuft, dann können wir trotz allem noch eine geile Saison erleben. Scheinbar ist der Kolbenklemmer behoben und auch der Plattfuss wurde durch eifriges Blasen (huch) zumindest mal halb gefüllt. Jetzt kitten, nicht wieder Luft verlieren, den Rest auch noch pumpen (nehmt eine Blasmaschine, Ginger Lynn oder so) und lasst uns die Spiele wieder zelebrieren!

Samstag, 30. Januar 2016

30.01.2016 SC Bern - EV Zug 5:2

War das jetzt der vielzitierte grossartige Befreiungsschlag? Was für ein komisches Gefühl, das erste Mal seit langer Zeit sitzte ich hier und kann mit richtig guter Laune über ein richtig gutes Spiel reden. Was für ein wichtiger 3er für unsere Mannen mit Scheichen wie Tannen! Der Aufwärtstrend hat weiter angehalten, es hat sich andeutungsweise schon in den Auswärtspartien ab und zu abgezeichnet, aber nun waren wir wirklich mal fähig, es mehr oder weniger über 60 Minuten durchzuziehen. Die Offensive beginnt zu drehen, in der Abwehr haben wir die ganz groben Schnitzer fast abgestellt, fast, es gab immer noch Magendrehwürgmomente, aber heute kann man getrost mal mit 300 Dezibel rausschreien: "Job erledigt Jungs, danke!".

Also, der Sieg gestern in Ambri hat Schub und Kraft gegeben, Selbstvertrauen und Glauben an sich selber, das merkte man relativ rasch. Aber der EV Tram hat sich halt schon sehr oft als Spielverderber aufgeführt in unserer vom Wind erhudelte RostFinanz Arena. Und die Innerschweizer (Innerschweizer weil sie quasi der Darm der Schweiz sind, innere Organe und so) konnten sehr rasch in Führung gehen, weil man dem Matschbirni den Schussweg halt nicht zu machte. Der Stefan im Eck sah nicht unbedingt gut aus, ich kann es aber nicht beurteilen ob ihm die Sicht verdeckt war oder nicht, da es mich nach diesen 3 Punkten einen Scheiss interessiert. Uha uha uha. Aber der Rückstand nervte, doch unsere Jungs kamen dann wie wilde Siechen und griffen nun endlich mal mit einem gewissen Level an Präzision an. Und es hob Dir fast den Schnurrbart als Roy auf Bidu Gerber passte und der Herr wunderbar direkt abzog und uns den Ausgleich einschenkte. Das Drittel von uns war gut, manchmal fühlte ich mich wie in einem anderen Film, Pässe die ankamen, deftige Schüsse, es war sehr ansehnlich. Aber es brauchte noch einen Ofen, der alte Hügel schoss einen Abpraller in die Maschen, das Stadion tobte zum ersten Mal gehörig ab.

Der kleine Wehrmutstropfen kam dann für mich persönlich im zweiten Drittel. Wir fielen sicher nicht in die gewohnten "warum habe ich den Puck, ich wollte ihn gar nicht, meine Frau hat mir gesagt dass mir Gummi überhaupt nicht steht"-Situationen, aber es war nicht mehr mit der gleichen Power. Ein Überzahlspiel 5:3 versemmelten wir schon fast fahrlässig, danach war der Tritt nicht mal mehr im Schritt, im Gegenteil, nun kamen auch komische Angriffsauslösungen die uns ab und zu in Gefahr brachten. Der Ausgleich der Zuger kam dann aber durch einen Puckverlust an der gegnerischen blauen Linie in unsere Maschen. Ich sage nicht wer der Übeltäter war. Nein. So fair bin ich. Ich bin DREImal fairer als viele Chronisten. DREI Punkte haben wir geholt. Ein Mann ist ein DREIbein. So, uha, nun aber weiter, irgendwie war man froh, dass das Drittel vorbei war, obschon man nicht schlecht gespielt hat, aber einfach nicht mehr auf dem Level der ersten 20 Minuten.

Ich gebe es zu, vor dem letzten Drittel war ich wirklich wieder einmal so richtig nervös. Der EV Tram war aber irgendwie heute nicht ganz auf der Schiene, wir kriegten das Spiel wieder in den Griff uns versemmelten locker wieder ein paar hochkarätige Chancen, irgendwie raufte man sich noch nicht gerade die Haare, aber die Augenbrauen. Doch dann kam ein Baseballtor von Dirk König, jawohl, jetzt hat er es geschafft, ich sage ihm nun ab und zu auch Roy. Den ersten Schuss hätte er schon versenken müssen, doch es war dann umso schöner wie er den Abpraller halbhoch und volley versenkte. Die Uhr tickte runter, das schönste für mich war aber, dass man nicht auf dieses beschissene "wir stehen hinten rein und wenn der Hintern zu gross wird nehmen wir zu und gehen Cellulite-Crème kaufen die wir uns dann auf die Nüsse reiben"-Gemurkse zurückgriffen. Nein, wir waren stabil hinten, aber suchten massiv den entscheidenden Treffer, die Konter kamen, oh so geil. Das 4:2 war dann nach einem Bully vor dem Zuger Tor weil wir eben die Bullys auch in ihre Zone brachten. Helbling hämmerte den gesamten Frust der gesamten Saison gesamthaft in diesen Schuss, was für eine Granate! Das wars dann, der Untersander schoss in den leeren Knarst noch das 5:2, oh, fast ein KANTERSIEG! YES!

Also, noch sind wir nicht über den Berg, aber die Gemsen scheissen uns immerhin nicht mehr ins Gesicht. Wir brauchen noch ein paar solche Leistungen, dann kommt es plötzlich doch noch gut. Aber, das ist ganz klar, auf dem von heute Abend können wir AUFBAUEN! Geil Jungs!

Freitag, 29. Januar 2016

29.01.2016 HC Ambri Piotta - SC Bern 3:4 nV

Na? Haben wir heute ein Dorf erledigt. Haben wir ihnen ihre Röhre zugemauert? Haben wir heute sämtlichen Gotthardchinesen symbolisch erklärt, dass man von zuviel Polenta fressen Schlitzaugen kriegt? Haben wir heute der Deutschschweiz Land erobert und kommen mit einer unhuren stolzen Brust nach Hause? Na? Na? Nö. Natürlich nicht. Wir haben einen Strichkampf gewonnen, halt was sage ich, wir haben endlich wieder überhaupt mal gewonnen, 3 Punkte sollten es werden, 2 haben wir, nicht ganz erfüllt, aber es gab trotzdem noch erfreuliche Sachen. Wir sind über dem Strich, weil kein Arschkopf auf der ganzen Erde diese idiotische "der SCB hat ein Spiel mehr als die Lasagne-Lutscher und die Polenta-Lecker", das interessiert keine Sau, wir sind mit dem besseren Torverältnis UND den besseren Direktbegegnungen-Bilanzen auf Rang 7! Und basta hoch neun! Also, auch wenn wir heute verloren hätten, muss ich die Jungs heute etwas rausboxen. Es war spannend, Ambri für mich nicht unbedingt in Hochform, bei uns lief es ja mal wirlich nicht sooo schlecht, ich sah gute Ansätze, einfach vor dem gegnerischen Tor seppeln wir noch viel zu viel im Kakao umher. Wie üblich schoss der Gegner absolut billige Tore, wenn wir das abstellen könnten ... dann sähe der Strich bald kleiner aus ...

Also, die Startminuten gehörten klar uns, Ambri wurde ziemlich in die Schranken gewiesen. Genau 10 Minuten dauerte die Herrlichkeit, da versiebten wir ein paar Dinger, aber es war dann irgendwie auch dieser Pseudodruck, wir waren am Angreifen, aber der richtige Hammer in das Netz kam da nicht. Ambri erholte sich etwas, kam besser ins Spiel, und ab da wurde es dann ab und zu nicht mehr lustig. Gleich im ersten Powerplay schlug es bei uns nein, weil wieder mal ein Gegenspieler unbedrängt vor dem Tor mit dem Badetuch auf die Scheibe warten konnte. OK, kurz darauf konnte der alte Hügel dann nach genialer Vorarbeit von Plüsch Ferdu immerhin ausgleichen.

Dann das zweite Drittel. Also, wieder furzte ein Schuss in unser Tor, einfach mal so abgefeuert, es ist extrem wie es bei uns einfach einschlägt. Meine Laune war im Arsch. Zum Glück fährt der Kornacker bald darauf mit einem unglaublichen Tempo seitlich auf den weiblichen Zuberbühler der Eishockeygoalies zu, er trickts herrlich und schiebt die Scheibe zwischen den enthaarten Beinen des Goalies durch. Tor! Die Hoffnung flammte wieder auf. Als wir dann wieder ein Mannli weniger hatte (Witzstrafe gegen Trüffelnacht) konnte dann aber der Schwerweh dem Zuberbühler aller Fliegenfänger die Scheibe geil abluchsen und in den Angel knallen. Ich hätte getobt über diesen Fehler, 3 Seiten lang, aber eben, da wusste ich noch nicht, was unser Stefan im Eck dann noch im letzten Drittel geboten hat. Uha uha uha.

Also, da hatten wir es eigentlich gar nicht so schlecht im Griff. Ambri war ungefährlich, es gab unglaublich viele Missverständnisse, wir überstanden auch die einseitig verteilten Strafen, aber es kam dann eben ein Furzschüssen dass der Stepanek passieren liess. Das war Scheisse. Aber das weiss er selber. Aber es kostete uns dann halt die 3 Punkte, weil unser imponierender Schlussspurt einfach keinen Ofen mehr geben wollte. Dafür schoss gleich zu Beginn der Verlängerung der Trüffelnacht einen unglaublichen Hammer in die Ecke und sicherte uns die zwei Punkte. Immerhin und morgen müssen wir im Minimum nachdoppeln.

Ich hoffe einfach, dass wir die restlichen Runden ohne die Schliessmuskelbande Massy/Wiegand erleben dürfen. Sollen sich andere Vereine ab den Komikern nerven. Das sind keine Schiris, das sind Seehunde mit einem Barsch im Darm, der jeden Moment aus dem Hintern flutschen könnte. Ich kann mich kaum erholen ab diesen Bashern. So eine Scheisse kann man eigentlich als menschliches Lebewesen gar nicht pfeifen.

Donnerstag, 28. Januar 2016

Wie geht ein Spieler mit dem Dauerverlieren um?

Gebt es zu, das ist wieder ein brandaktuelles Thema, dass ihr vor Begeisterung runterschlingen werdet. Diese Frage stellen wir uns doch alle, nicht? Wie ist das im Privatleben der Spieler während so einer miserablen Saison? Spüren sie auch im trauten Heim die Auswirkungen? Oder ziehen sie gar das Pech an wie Schwefel? Hardboiled SCB konnte dank seinen Beziehungen den Tagesablauf eines sehr berühmten Spielers Minute für Minute verfolgen.

07:58
Der Spieler erwacht. Beim Aufstehen schlägt er die Rübe massiv am Nachttisch an, es blutet, seine Freundin gibt dem Nachttisch eine 5 plus Spieldauer, nicht so wie in Lausanne die blinden Steifenhörnchen. Spieler will seine Finken montieren, findet sie nicht da der Hund sie gefressen hat. Er läuft dann halt ohne die Dinger ihn die Küche, wo er in frische Kaztenkotze tritt. Er brüllt „are you fucking kidding me?“.

08:12
Der Spieler duscht. Er rutscht zweimal heftig aus, was zur Folge hat, dass das am Boden stehende Shampoo-Fläschchen  in seinem Hinter steckt. Nach 40 Minuten wird er aus seiner misslichen Lage befreit. Mein Handy-Pic davon wurde leider von der Freundin beschlagnahmt.

08:45
Der Spieler isst mit der Freundin ein gesundes Morgenessen. Sein Honigschnitteli fällt ihm mit der beschmierten Seite gegen unten auf die Morgenzeitung. Bei der versuchten Abwehrreaktion wirft er seine Kaffeetasse um, wobei sein Handy, das unglücklicherweise daneben lag, durchnässt seinen Geist aufgibt. Somit kann er nicht mehr telefonieren, was schade ist, denn wie ich erfahren habe wollte ein NHL-Klub anrufen und ihn für 2,2 Millionen verpflichten. Tja.

09:15
Spieler wechselt die Kleider, da die Alten voller Kaffee sind. „Ich spiele ja nicht bei Gottéron“ murmelt er. Seine Freundin kommt mit einer guten Nachricht, sie hat mit ihm verlängert und somit die Transfergerüchte (Sprunger? Gobbi?) aus der Welt geschafft.

10:00
Spieler steigt ins Auto, bald ist das Morgentraining. Auf dem Weg zum Auto ein klassischer Misstritt. Im Auto merkt er, dass die Schlüssel noch in den alten Hosen sind, die aber bereits in der Waschmaschine drehen. Kein Problem, nach 5 Minuten hat er die Schlüssel, den Wasserschaden in der Waschküche kann man ja auch eintrocknen lassen, wirklich kein Problem.

10.15
Spieler parkiert seinen Wagen vor der PostFinance Arena. Ärgerlicherweise hat er beim Einparken danebengeschossen, der Lackschaden wird ungefähr 2‘500 Franken kosten. Ist aber 10 Sekunden später bereits wieder Geschichte, da Scherwey hinter ihm einparkt und ihn mit 30 Stundenkilometern rammt.

12.00
Das Training ist vorbei. Die beste Aktion des Spielers war ein Pfostenschuss aus 71 cm auf das leere Tor. Er duscht, immer noch mit Schmerzen im Po, geht mit dem Taxi nach Hause. Seine Freundin erklärt ihm gleich nach seiner Rückkehr, dass die Vertragsverlängerung (s. 09:15 Uhr) nicht bei einem Abstieg in die NLB gelte. Der Spieler zieht sich zurück und weint bis am Abend.

Mein Fazit: Ich konnte keinen Unterschied zu einem normalen Tagesablauf von uns Fans feststellen. Also ist der Kopf frei für einen geilen Sieg gegen Ambri!


Wenn wir Ambri nicht schlagen, werde ich 1 Woche lang kein Tessinerbrot mehr essen! 

Dienstag, 26. Januar 2016

26.01.2016 Lausanne HC - SC Bern 5:4 nP

Hach, das war doch Himmel und Hölle in Reinkultur! In einem spielerischen Tschou-Sepp-Match sucken und fucken wir also bereits die 7. Niederlage in Serie ein. Wir brechen sämtliche Rekorde dieser Erde, hey, wenn wir noch 83 Spiele in Serie verlieren, haben wir die legendäre Serie von 90 Niederlagen. Ich find das cool, ich find das toll. Heute wehrten wir uns immerhin erfolgreich gegen einen Buller, spielerisch können wir die Saison getrost abhaken, da wird nicht ein Millimeter weiterkommen, damit müssen wir leben. 1 Punkt pro Spiel kann ja auch reichen, kommen wir doch auf das Positive, so wie ich es in meiner Therapie "wie saufe ich noch mehr ohne zu kotzen" gelernt habe. Für mich persönlich war es ein Spiel, da wollte ich eine Zeitlang die ganze Mannschaft entlassen ausser Rüfi und Stefan im Eck, dann der unglaubliche Jubel nach dem Ausgleich bei 59:59 als die Lausanner ihre gesamte Doofheit in die letzten Sekunden legten, dann das unsägliche unwürdige amateurhafte Penaltyschiessen, das mir dann wieder die Kopfhaut wie Ebbe und Flut hin- und her schletzte. Es wäre heute viel mehr drin gewesen, aber - das muss auch klar sein - im Moment klebt das Pech wie Filzläuse an einer mit Honig eingeschmierten Sackratte.

Also, der Start war in etwa so, wie wir meistens in ein Spiel starten. Nichts besonderes, wir semmelten relativ planlos durch den Bitz, Larsschnitte liess den Kornacker draussen weil er das Tor seit dem Spengler-Cup nicht mehr trifft, auch cool, es gibt andere Spieler die seit Monaten das Tor nicht mal mehr aus der Nähe gesehen haben. Aber egal. Also, wir semmeln durch den Bitz, Lausanne war eigentlch ohne grosse Vorteile, aber unser Boxplay verhalf ihnen dann zur Führung, da wir einen Mann 2 Meter vor dem Tor - hm, sagen wir vergessen? - hatten. Der obligate Rückstand war da, immerhin kam er nicht gleich nach 30 gespielten Sekunden. Danach reagierten wir, aber das war halt einfach wieder unstukturiertes Gemurkse, meine Gurke brauchte dringend ein Bier, denn das war erneut ein Drittel, das man sich schön saufen musste.

Der zweite Abschnitt war spielerisch ungefähr das gleiche Gemurkse. Aber eben, wir müssen unsere Ansprüche eh runterschrauben, ich habe es oben erwähnt. Bei uns geht es um Punkte weil wir in die Playoffs möchten, gleichzeitig ist jeder Punkt eine Absicherung für die Playouts. Und eben, so ungefähr spielen wir auch. Trüffelnacht, für mich heute sehr gut, wurde dann von Untersander mit Glück freigespielt, der Rüfi machte das, was wir sonst nie machen: er zog sofort ab und ohrte dem unsägliche Huet den Ausgleich durch seine verlederten Nüsse. Aber, das wissen wir ja inzwischen, nach dem Jubel folgt der Heulkrampf. Erneut in Unterzahl dauerte es ein paar Sekunden, bis wieder ein absolut jämmerlich abgelenkter Scheissschuss in unser Tor glitt. Was schief gehen kann geht bei uns schief, keine Frage. Leichte Hoffnung keimte auf, als ein vom Weisswein überreizter Eseff unseren Hirschhierher K.O. checkte und dafür 5 Minuten kriegte. Allerdings seppelten wir in diesem Drittel nur noch im Bitz umher.

Dafür hatte das dritte Drittel dann alles drin was Hockey geil macht. Wir nützten die dann die Überzahl aus, weil Jobin einen Pass spielen wollte, der aber dann wie eine Granate in den Angel zischte. Egal, weiter Powerplay, es kam noch besser weil ein Frosch auch noch zusätzlich raus musste. Dirk König schoss uns in der 44. Minute in Führung. Das SCB-Herz schlug wieder ohne Elektro-Stimulator aus dem Erotik-Markt. Allerdings kriegten wir dann wieder den Ausgleich, wieder war es keine Torchance, wieder ging alles schief was schief gehen kann. Mörfi oder so. Egal. Die Laune war dann endgültig im Arsch als kurz vor Schluss ein Finnenfisch von ihnen das 4:3 für mich haltbar reinbombte. Es darf einfach nicht wahr sein. Lars riskierte alles, der Goalie war draussen, Lausanne traf den Pfosten, Gott wie doof muss man sein, uha uha uha, 7 Sekunden vor Schuss liefen wir dann noch ins Offside, eigentlich war alles klar, doch die Nulpen-Lasagne brachte es dann echt noch fertig, uns mit 3 Mann alleine vor das Tor ziehen zu lassen. Der kline Kousa schoss uns nach 59:59 zu einem Punkt.

In der Verlängerung zitterte man, hatte auch noch eine gute Torchance, aber das wars. Über das Penaltyschiessen müssen wir nicht gross reden, unsere hochbezahlten Jungs bringen also jetzt genau 18 Penaltys in Serie nicht in den Knarst. Das war eigentlich das erbärmlichste heute. Wir haben einen Goalie, der uns 8 mal die Chance gab, das Spiel zu gewinnen ... und wir versemmeln jeden Versuch. Unsäglich aber was soll. Nun folgt der nächste Hammer geben Ambri, ich weiss nicht so recht, eben, wenn es irgendwie geht Punkten, aber den Blick auch schon gegen hinten richten. Das war nicht das, was ich heute wollte. Definitiv nicht.

Die Kehrtwende wendet kehrt wenn wir die Kehre wenden

Ja, klar doch dass Hardboiled SCB sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Klar habe ich bereits den Masterplan für das heutige Knallerspiel bereit. Denn heute Abend müssen wir mit einer unvergleichlichen Siegesserie beginnen, sonst playen wir uns ins out. Aber vorerst noch etwas in eigener Sache: Kritik ist gut, wichtig und muss von jedem in der Öffentlichkeit stehenden Menschen ertragen werden. Das gehört zum Job. Ist aber nicht einfach, das braucht Hornhaut am Rücken. Was aber gar nicht geht, sind verletzende Zoten gegenüber Spielern und Offiziellen, wo mit sehr direkten Worten aus Tier- und Analreich massiv beleidigt wird. Eine Kritik soll und darf sich auf das Spiel beziehen – aber Angriffe auf den Menschen dahinter sind grässlich und gehören nicht in das Repertoire des SC Bern. Der Spieler, der Namen aus den oben genannten Sachgebieten erhält, kann vielleicht das wichtigste Tor der Saison schiessen … und dann wird ihm wieder zugejubelt? Was auf dem Feld abgeht hat nichts zu tun mit den Menschen im Privatleben. Ich weiss, dass Hardboiled SCB-Leser auf der Seite sind, weil sie die Krise ebenso mit rabenschwarzem Humor verarbeiten, mit Sarkasmus, das ist alles OK, auch wenn jemand einen Boykott gegen den Verein ausruft, jeder hat seine eigene Methoden. Aber der Anstand muss gewährt sein.

Also, dann gehe wir mal an diesen wichtigen Tag heran. Gestern haben sich die Spieler das Training in den Hintern gestrichen, und das ist gut so. Sie fuhren mit dem Car durch den Bitz, an einen geheimen Ort (ich weiss natürlich, dass sie ins Hooters Interlaken fuhren), haben geredet und so, ich persönlich hoffe auch gesoffen, danach gab es ein gemeinsames Nachtessen. Voll OK. Trainings haben sie genug in den Scheichen, es geht um den Kopf. Das Hauptproblem für unsere Krise ist nach mir, dass keiner mehr dem Mitspieler vertraut. Deshalb auch diese fast anfängerhaften Fehler „ich greife den Seppel  hinter dem Tor ebenfalls an weil mein Kollege den Zweikampf eh nicht gewinnt“. Wumm, Pass vor das Tor, der gegnerische Stürmer kann nach seinem Nickerchen aufstehen, die Zähne putzen und die Scheibe in unser Tor hämmern. Das geht nicht. Aber das ist das Produkt des mangelnden Vertrauens. Und das muss sofort ändern, gestern war mal ein Ansatz, aber das muss heute weitergehen. Die Carfahrt auf Lausanne ist zwar nicht weit, aber die Zeit reicht trotzdem, um ein paar geniale mentale Übungen zu machen. Also Jungs, ausdrucken und durchführen!

1.       Kinderträume
Einer von Euch geht ans Mikrophon des Cars und erzählt Erinnerungen aus der Kindheit. Das tönt unheimlich langweilig, aber es geht darum, dass man hier einen Burschen wählt, dem man sonst kaum zuhört oder nie zu Wort kommen lässt. Also zum Beispiel der Trainer oder so.

2.       Witze erzählen
Das Ganze funktioniert wieder über das Mik des Cars. Jeder Spieler muss nach vorne und einen Witz über den Lasagne HC erzählen. Seid kreativ, erfindet einfach Witze, sie müssen nicht lustig sein, durch das werden sie lustig. Also zum Beispiel „Warum wäscht Trainer Ehlers seine Wäsche nicht mehr selber? Antwort: Weil ihm immer die Socken gebrochen sind“.  Nach 3-4 solchen Versuchen wird das Team sich am Boden winden. Zusammen lachen gibt Zusammenhalt!

3.       Den Gegner melodiös veräppeln
Eine Mitgröhl-Melodie muss gewählt werden, also zum Beispiel „Schatzi schenk mir ein Photo“ oder so. Ein Spieler steht auf und röhrt einen eigenen Text hin, so wie „Huet sieht aus wie Leder“ oder  „Gobbi die wilde Meersau“. Das bringt die Lockerheit, auf dem Eis kommen ihnen dann diese Sprüche wieder in den Sinn, ich möchte es sehen, ein Lächeln das über unsere Gesichter huscht, auch wenn es eine massiv Entscheidende Situation auf dem Eis ist.

4.       Ich vertrau Dir
Alt und trotzdem gut. Ein Spieler stellt sich hin , lässt sich gegen hinten fallen, die Mitspieler im Halbkreis formiert müssen den Kameraden auffangen. Das wird vielleicht nicht gleich auf Anhieb klappen, egal, nehmt einfach nicht Jobin oder so, da er sonst wieder verletzt ist.  Nach den ersten harten Treffern wird das Team das Spiel dann aber perfekt durchziehen. So quasi „Lehn Dich an, Kamerad, ich bin immer für Dich da“. Müsst ihr auch fast weinen vor Rührung?

5.       Dein Heimvorteil wegnehmen
Der letzte Punkt in diesem Geheimplan. Steigt in Lausanne aus, geht in die Katakomben, redet aber dort weder Deutsch, Englisch oder Französisch, sondern das reine Italienisch. Begrüsse die Kabinen-Tabledance-Dame (Vorschrift seit dieser Saison)  mit einem herzlichen „Bontschorno“, siehst Du einen gegnerischen Spieler muss sofort das typische „ehhh, gomme stai“ oder so kommen. Auch wenn die Lausanner wissen dass sie in Lausanne sind, im Unterbewusstsein nimmst Du ihnen so den Glauben daran. Stellt Rotwein-Flaschen vor die Kabine, die Weisswein-Schlürfer werden so weiter verunsichert. Auch vor einem Bully, dauernd „Si, si“ oder „Kornuto“ oder ähnliches sagen.


So, nun sind wir gerüstet wie meine Rüebli gestern, war zwar noch etwas Schinti dran, aber dort stecken bekanntlich ja die vitalen Minen. Die 9-Punkte Woche hat gerade jetzt begonnen, also gehen wir positiv an die Aufgabe. In 20 Spielen liegen wir uns in den Armen! Uff. 

Sonntag, 24. Januar 2016

Furzkopf der Woche - Wir schreiben Geschichte und niemand klatscht!

Ja, trotz aller Schreckensmeldungen gibt es immer wieder eine Rosine auf dem inzwischen 300 Meter grossen Scheisshaufen. Vielen undankbaren Fans ist es offenbar nicht so bewusst geworden, dass wir heute Geschichte geschrieben haben, ein historisches Momentum, das noch nie erreicht wurde und wohl auch nicht mehr erreicht werden wird. Unser Team, geführt von 2 Trainern, hat heute die 

6. Niederlage in Serie 

eingeseppelt! Noch nie in der modernen Hockeyzeit (seit Einführung der Playoffs, auch schon fast 30 Jahre her) haben wir es so genial auf die Reihe gebracht. Leider wird in der heutigen modernen und computerisierten Zeit immer nur das "Gute" gefeiert, es ist nun an der Zeit, auch mal das "Schlechte" zu feiern!

Deshalb: Herzliche Gratulation an unsere Trainer und die Spieler, die es tatsächlich hinbringen, niemanden, aber auch niemanden mehr zu schlagen. Egal ob wir gegen das Schlusslicht antreten, egal ob wir gegen Emmentaler antreten, wir kriegen es immer wieder hin und verlieren auf eine Art und Weise, die man nicht mal in einem Antihockey-Buch findet.

Ich habe mir Zwetschgenlutz in eine alte Magnum-Flasche gefüllt und röhre jetzt verreckter ab als die ganze VIP-Loge zusammen. Sorry liebe Spieler dass ich leicht betrügen muss, aber ich kann mir den Schämpis halt nicht leisten, obschon ich ziemlich gut arbeite und mein Arbeitgeber mit mir zufrieden ist. Da bin ich halt dann schon etwas neidisch auf Euch, ihr seit jünger als ich und verdient soviel Zaster wie kein normaler Mensch in eurem Alter, auch wenn die ganze Stadt Bern fast auf den Boden kotzt ab eurem Gekratze!

Aber wisst ihr, was das wirklich schlimme ist? Ich mag Euch noch immer. Ihr trägt das Leibchen meines bei mir im Herzen wohnenden Klubs, und ich werde niemals aufhören, den Klub zu mögen. Aber, da bin ich ehrlich, unsere Ablutscher-Truppe von diesem Jahr stellt die Gefühle schon etwas auf die Probe, das seht ihr ja hoffentlich ein? Was auf dem Eis abgeht ist schlecht, miserabel, unwürdig, denn ihr habt alle Namen, die eigentlich für gutes Eishockey bürgen würden. Aber, da nehme ich euch leicht in Schutz, durch miserable personelle Wurstereien sind wir halt seit ein paar Jahren dorthin geführt worden. Was jetzt passiert, ist eigentlich die unbezahlte Rechnung für vergangene Zechprellereien.

Es gibt nur noch 2 Wege aus dieser für jedes Fan-Herz (und das sind Hunderttausende, ihr wisst das schon, eh?) unerträglichen Situation:

1. Ihr vergesst alles an Lobhudeleien die Euch den Kopf offenbar etwas zu grob vom Boden hat abheben lassen und arbeitet jetzt mal SICHTBAR an der Krisenbewältigung. Das Schönreden und die Durchhalteparolen will niemand mehr lesen, das könnt ihr Tiefschutz stecken lassen. Zeigt Fortschritte auf dem Eis, fangt wieder ganz unten an, klein, mit bescheidenen Ansprüchen, macht die Arbeit solide aber richtig, scheisst nicht in die Hosen. Ihr hättet hinten einen geilen Goalie, der aber leider im Moment mit über 30 Schüssen pro Spiel fast erschossen wird. Schon das zeigt mir, dass ihr eure Arbeit ohne Fortschritt runterspuhlt. Kämpft fürs Team, nicht für eure Rückennummer gopfertamminomau. Jede Qualle ist reissfester als ihr! Das kann einfach nicht sein!

2. Die einfachere Lösung: Spielt einfach das Gegenteil von dem, was Euch eingecoacht wird. Uha.

Freuen wir uns auf eine ereignisreiche Woche, falls irgendjemand auf die Idee kommt, den Rekord noch zu verlängern, kann er von mir höchstpersönlich die Kündigung auf den Hintern geheftet kriegen.


24.01.2016 EHC Biel - SC Bern 4:3 nV

Nackte Realität. Ich liebe nackte Realitäten. Ich liebe, wenn Eregnisse da sind, die Dir defintiv die Augen öffnen. Eben, nackte Realität. So, wie wenn Du als Mann im Schlafzimmer ziemlich erotisch Dein Gehänge präsentierst, die Dame dann entzückt "Jööööö" sagt. Das braucht man ab und zu im Leben. Und wir haben heute die Realität so deutlich vor die Augen gekriegt, dass der normale Fan nun nicht mehr blind sein wird. Das Spiel war sehr sehr unterhaltsam ... weil wir gegen den Tabellenletzten spielten. Wenn der Gegner ein Mü besser platziert ist als wir, gibt es ja meistens überhaupt keine Unterhaltung. Wir vergeigten diesen kapitalen Match nach einer 2:0-Führung, weil wir aus heiterem Himmel plötzlich die Orientierung hemmungslos verloren. Biel, vorher eher zahm wie ein Kuhfladen mit Nidle drauf, wurde durch uns richtig stark gemacht. Hätte der Stefan im Eck nicht ein paar Big Saves gehabt, wären wir wohl schon früher abgeschossen worden. Die Niederlage wurde schlussendlich dann eingeleitet, als der Assistenztrainer sein Maul nicht halten konnte und eine Bankstrafe kassierte, die Sekunden vor Ende des zweiten Drittels den 3:3-Ausgleich brachte. Aber eben, nackte Realitäten, wir sind nicht playoffwürdig, untauglich für um den Meistertitel zu spielen. Es ist hart, es ist krass, aber lieber mit Realitäten leben als mit Träumen zu sterben. Unser Ziel muss jetzt sein, dass wir uns in die bestmögliche Ausgangslage für die Zwischenrunde Playouts erspielen. Oder, eine andere Variante, man geht nochmals auf Angriff und ersetzt unsere Banden-Loser dringenst. 6 Niederlagen in Serie hatte nicht mal der bewustlose Rautenkaller oder wie er hiess hingebracht, nicht Kent, nicht Boxer, nicht Larry. Alle wurden gechasst, auf was genau warten wir jetzt? Es geht so nicht mehr weiter, die Entlassung vom Metzger war OK, aber wir haben eine untaugliche Lösung eingespannt, die nun von keinem mehr gelöst wird.

Bereit waren wir diesesmal, immerhin. Man wunderte sich schon, dass es nicht einschlug und wir wieder einem Rückstand nachgeiern mussten. Irgendwie traten wir gar nicht so schlecht auf, suchten die Offensive recht zügig und hatten die Bieler relativ gut im Griff. Wie jubelte ich, als Dirk König wieder mal das Tor traf, das noch im Powerplay, wie so oft in dieser Saison dachte ich "jetzt kommts", aber das denkt man auch mit Alk im Blut wenn man am rümslen ist. Es war ein solides Drittel mit immer noch zu vielen Fehlern, aber eben, gegen denn Tabellenletzten ging das noch gut.

Im zweiten Drittel ging es mal dann schon viel schlechter los. Unser Powerplay-Höhenflug war bereits vorbei, die Angst vor dem Shorthander war bereits wieder grösser, als die Hoffnung auf ein Tor. Nach stümperhaften Fehlern musste Haasenschart alleine vor dem Tor am Schuss gehindert werden, regulär, aber Kurmann/Massy sehen aus Prinzip eine Intervention des Verteidigers als Penalty. Egal. Haas verschoss, wir blieben noch obenauf. Kurz darauf schoss der Rückkehrer Ehebett uns dann auch noch mit 2:0 in Front. Der Mann könnte noch etwas bringen, 3 Traumpässe spielte er, die aber dann halt von uns versiebt wurden wie wenn kurz vor dem Schuss ein frisch abgefurzter Sandsturm dem Schützen in die Augen gegagelt wurden. Aber egal, 2:0 und nun? K.O.-Schlag suchen? Biel wankte, Biel war nur noch existent, wenn wir ihnen wieder sämtliche Türen geöffnet hatten um gefährlich in den Abschluss zu kommen. Nein, wir trotten etwas kontrollierter weiter, genau das führte uns dann in ein erstes Verderben. Bei Spielmitte liessen wir uns das Spiel entreissen, aus heiterem Himmel, wie wenn die Drogen genau zu dieser Sekunde ins Blut gefahren wären. Innert Sekunden glichen die Piller aus, das Spiel drehte, nun waren wir die Semmelbuben die nichts mehr zustande brachten. Dank Stefan im Eck konnten wir mit Schwein dieses Unentschieden halten und konnten durch einen guten Angriff dann sogar erneut in Führung gehen. Alles wäre angerichtet gewesen, bis dann eben unser Assi an der Bande sein Maul nicht halten konnte und 2 Minuten kassierte. Die Strafe nützte Biel Sekunden vor Schluss des Drittels zum 3:3 aus.

Im Schlussdrittel schwante mir bereits Böses, die Pillen waren nun geweckt, spielten Hockey mit Herz und nicht mit Teflon wie unsere Weggen, sind wir ehrlich: alle, wirklich alle wussten, dass wir niemals einen Dreier einfahren werden. Wir gewannen kaum ein Bully, wir konnten spielerisch den Tabellenletzten nur ganz kurz in Verlegenheit bringen und mussten uns mit Sack und Nuss gegen den drohenden Siegestreffer wehren. Es war ja schon ein Erfolg, dass die Schlusssirene uns wieder mal ein Pünktchen gebracht hatte. Die Verlängerung war dann überhaupt nicht unser Ding, der Dong schlug bei uns ein, hat mich nicht mal mehr so gross interessert, weil schon zwei Punkte zu wenig gewesen wären. Nun ist es ein Punkt, die 6. Niederlage in Serie ...

Also, nun folgen Lasagne und Ambri auswärts, ich bin froh wenn die nackte Realität nun wirklich aufgedeckt wird. Ich persönlich glaube, dass wir nicht im Stande sind, nur noch einmal über den Strich zu klettern. Das Team macht mehr Fehler als ein Drittklässler, der ein Buch von Brecht auswendig lernen muss, wir machen keine Fortschritte, wir gewinnen nicht mal mehr die goldene Ananas. Wie lange wollen wir warten, bis die Pläne von Larsschnitte wirken? Sorry, entweder geht was, oder wir haben aufgegeben. Ist meine Meinung.

23.01.2016 SC Bern - HC Lugano 2:3 nP

Ich schäme mich. Ich habe im Teleclub-Interview das Wort "Boxplay" nicht mehr in meinem Hirn gehabt. Einfach entfallen. Aber wisst ihr was? Das kann es geben. Ich habe noch nicht sooooo Routine mit Interviews, ich habe es weggesteckt und vergessen. Quasi eben den Reset-Schalter gedrückt. Doch dann kommen unsere Kummer-Buben und zeigen mir eindrücklich, dass es bei Ihnen einfach keinen Reset gibt. Wieder stiegen wir in ein Spiel ein, die jedem Fan das nackte Grauen in die Nieren trieb. 0:2 nach 7 Minuten, nach grauenhaften Abwehrfehlern. Wie so oft, wie immer, wann hört das auf? Danach folgten unansehnliche 2 Drittel die einfach nur schwach waren und die Lugagels uns hätten erledigen MÜSSEN. Aber der Stefan im Eck war heute gut, sehr gut sogar, er alleine verhinderte die totale Demontage. Im Schlussdrittel kamen dann genau 7 Minuten Atomhockey die uns einen sehr glücklichen Punkt auf das Konto sabberten. Das wir dann im Penaltyschiessen erneut keine Krätze schossen, hat ja nicht wirklich jemanden überrascht, ne?

Eben, der Start. Sorry, aber da hilft wohl nicht mal mehr ein Wunderheiler. Das Team war verkrampft wie die Krampfadern von Müller Helga, ihre Scheichen sehen aus wie eine Landkarte. Es war grauenhaft, wie zögerlich und ohne Schub wir auf dem Eis rumgeisterten. Lugano, nach ihren letzten Erfolgen im Hoch, spielte uns gleich zu Beginn krass aus und ging in Führung. Das war der berühmte Gifttropfen für unser Selbstvertrauen, das wohl ungefähr noch die grösse einer Mikrobe hat. Das wir dann uns das 0:2 fast noch selber ins Netz gurkten, passte wie die berühmte Faust aufs Auge. Alle die, die der Nummer #2 nun Schimpfis geben: achtet Euch bitte auf den Hölzel, der ihm einen Pass auf Kniehöhe spielt ... wirklich unsäglich. Auch Stefan im Eck sah da nicht gut aus, aber er steigerte sich dann immerhin. Der Rest des Drittels war "Arm gegen Warm", unser Spielsystem liess die Zuschauer gähnen. Die Lugagels semmelten uns noch ein paar Mal gehörig durch den Kakao, nach diesem Drittel hätten wir nicht weinen dürfen, wenn die Tessiner 0:4 geführt hätten. Sackschwach, SCB!

Besserung gab es im zweiten Drittel vorerst nicht. Kämpfen tut jeder Bube auf dem Eis, aber es ist alles irgendwie nicht kompakt und harmonisch, jeder macht das quasi für sich, damit er keine Vorwürfe kriegt. Und eben, mir ist es egal ob im Training immer noch gute Stimmung herrscht, an den Spielen sieht das aber gar nicht so aus. Wo bleiben Angriffe, die nicht bereits in der neutralen Zone versanden? Wo bleiben Powerplays, die Sinn machen und Torgefahr bringen? Wo ist unsere Zweikampfstärke? Wieviele Bullys haben wir bis Ende des zweiten Drittels gewonnen? Ungefähr 3. Nein, das war die dampfende Kacke in Reinkultur. Wenn Du in Australien irgendwo einen Teller hinlegst und einen Kranich anschliessend von Sidney aus starten lässt, die Chance dass er im Flug kackt und genau auf den Teller trifft ist grösser, als das ein Torschuss von uns ins Netz zischt. Weil wir halt schiessen wie Kranichscheisse. Auch in diesem Drittel musste der Stepanek hexen wie Frau Holle, um uns noch kleine Hoffnungen am Leben zu lassen.

Im letzten Drittel folgte dann ein 7-Minuten-Feuerwerk, die das eingeschlafene und sabbernde Publikum aufweckte. Es war erst der Schwerweh mit einem Ofen, und nur Sekunden später traf Moser massiv haltbar zum 2:2. Es waren rare Momente, aber nun war die Halle da, es gab Applaus, Anfeuerungsrufe, Hektik. Nun rannten wir an wie bockige Antilopen, wollten die 3 Punkte - und liefen 2 x in fast tödliche Konter der Dattelmannen. Stefan im Eck gewann aber beide 1:1-Situationen. Da hätten wir den Punkt dann eben noch fast versemmelt, danach besannen wir uns wieder auf das emotionslosere Gekratze, das aber die Nerven dann etwas schonte. Die Verlängerung brachte keinen Ofen, da waren auf beiden Seiten Chancen, aber nichts ging mehr rein. Und dann eben das Penaltyschiessen, es ist schon fast krass wie wir da ablutschen, wir haben jetzt 9 Penalties in Serie zum Teil jämmerlich verschossen. Frage: Warum riskiert man in der Verlängerung nicht alles und um jeden Preis? Wenn man doch weiss, dass man im Penaltyschiessen ungefähr eine Siegchance von 1.5% hat?

Also, dieser Dämpfer sitzt erneut, der Fall unter den Strich ist so richtig das was man braucht, entweder können wir morgen in Biel endlich endlich endlich mal 3 Punkte einfahren, oder es wird wohl bitter ohne Ende enden. Wie gesagt, die Gefahr für uns ist gross, aber irgendwie geht das gar nicht so richtig rum in unserer FurzWanz Arena, aber ich sage Euch: Die Zwischenrunde im Playout wird es in sich haben, wir schlagen die Teilnehmer dort meistens auch nicht, wenn wir gut in Form sind. Meine Alarmglocken bimmeln nicht mehr, mein Bimmel alarmt dafür umso heftiger. Scheissniederlage, erneut, mir scheissegal ob wir immer ein bisschen Pünktli holen, die Konkurrenz hebelt halt ab und zu 3 Punkte hin - und das bringt uns an den Abgrund.

Freitag, 22. Januar 2016

Gute Nacht Lugano - SCB holt Mentalist Ngata Mboi!

Von wegen „wir haben alles getan, es liegt jetzt an den Spielern“! Ich habe gewusst, dass mein Lieblingsverein noch Pfeile im Köcher hat. Da ich beim SCB mehr Insider bin als die Angestellten selber, habe ich soeben brandneue News gekriegt, die zwar unscheinbar tönen, aber bei genauerem Studium Euch vom Hocker reissen werden.

Der SCB hat ab sofort ein neues Staff-Mitglied in den Reihen. Und zwar nicht irgend ein Glögglifrösch, nein, dank internationalen Kontakten von Lexu Schatlä ist es gelungen, den weltbekannten Mentalisten Ngata Mboi (s. Bild) zu verpflichten. Als Zusatzinformation: Ein Mentalist kann durch genaue Beobachtung und geniale mentale Beeinflussung eigentlich fast jedes Problem lösen. Weil wir in unseren Breitengraden nicht so viel Interesse an dieser mentalen Kunst haben, stelle ich Euch den Mann hier schnell vor (ja, er wohnt wie üblich noch bei mir, bis er eine Wohnung hat).

Also, weltberühmt wurde Ngata Mboi (ich nenne ihn ab sofort nur noch „Ngata“ da ich Duzis gemacht habe) mit einer mentalen Meisterleistung. In Botswana hatte der Herr Sprechstunde, da erschien ein afrikanischer Bauer mit einem afrikanischen Elefantenbullen. Das Problem war, dass der Bulle nicht gerade einen grossen Penis hatte und so für die Zucht scheinbar nicht geeignet schien. Ngata schaute sich das Tier an, fürwahr, da sah nicht aus wie bei den anderen Männchen wo man doch oft das Gefühl hat, dass sie 5 Beine haben, das Ding hing nur bis zur Mitte. Und was macht Ngata nach 3 Stunden Rauchbeschwörungen? Er geht zum afrikanischen Bauer und sagt ihm: „Alles ist normal, dein afrikanischer Elefantenbulle hat einfach nur längere Beine als die Anderen!“. WAS FÜR EINE AUSSERIRDISCHE MENTALE LÖSUNG! Der Bauer war zufrieden, Ngata ziemlich reicher, der Bulle hopperte danach ungefähr 23 Elefantenbabys auf die Welt. Das war der Durchbruch von Ngata als international anerkannter Mental-Troubleshooter!

Gut, bei uns in der Kabine wird es wohl weniger um das Gehänge gehen. Man kann es zwar nie wissen, aber ich nehme es nicht an. Ich durfte während einer Mittagssitzung mit der ersten Mannschaft kurz dabei sein. Tatsächlich frage ihn zuerst ein Spieler, den ich natürlich nicht namentlich nenne, ob seine Beine auch länger sind als von anderen Männern.  Ngata ignorierte ihn. Er begann seine Sitzung. Jeder Spieler konnte 10 Minuten vor ihn hin stehen und seine Probleme auf dem Feld schildern. Nach schlappen 4 Stunden war man mit der Prozedur durch. Ngata versammelte die Mannschaft um sich, im Schneidersitz, murmelte was wie „ihr habt alle zu lange Beine“ und schaute dann mit einem unnachahmlichen Blick in die Runde. Er sagte, jetzt aufpassen, es gibt Hühnerhaut: „Trefft einfach das Tor ihr Pfeifen“. Wumm! Wow! Flash! Die Spieler sassen dann fast 10 Minuten noch da, plötzlich merkte man, dass sich die Gesichter erhellten. Sie standen auf, fassten sich an den Händen und sagten erst leise, dann lauter, dann immer lauter: „Wir müssen einfach das Tor treffen, wir Pfeifen“. Wie per Zufall öffnete sich die Kabine und ein 30-Mann starkes Streichorchester trat ein, um die Szene noch mit dramatischer Filmmusik zu untermalen. Das war die Öffnung der Blockade, das war jedem klar, der diese bewegende Szene gesehen hat.

Deshalb, liebes Lugano: Ihr werdet am Samstag nicht geschlagen, ihr werdet vom Eis geballert dass Euch Eure Gelati zu den Ohren rauspizzat. Wir werden Euch unseren 3-jährigen Frust in die Weggen reiben, dass ihr so wund sein werdet, dass sämtliche Bepanthen-Crèmen von hier bis Moskau ausverkauft sein werden.


Und wenn nicht, dann entlassen wir einfach den Ngata!  Punkt. Basta. Pasta.

Donnerstag, 21. Januar 2016

BREAKING NEWS - Teleclub ist heiss auf mich

Ja, meine Plattform vergrössert sich laufend weiter. Haben mich vor 7 Jahren auf Facebook gerade mal 11 Leute gelesen, bin ich heute unheimlich stolz darauf, dass die Leserschaft sich im Durchschnitt vertausendfacht hat. Von 7‘000 Lesern bis 20‘000 Lesern ist im Moment alles drin, das macht mich unheimlich stolz, das ist aber einfach ein Kompliment an Euch. Ihr seid gute Leser, treue Leser, witzige Leser, sonst wäre das ja gar nicht möglich. Ebenso steigen die Twitter-Followers an, auf Google+ sieht es ebenfalls nett aus, auch die Webseite www.hardboiledscb.ch (brandneu und einfach nur geil) wird rege besucht. Für diese Saison ist die Seite noch etwas SCB-lastig, für die nächste Saison werdet ihr die Statistiken für die komplette NLA zu sehen sein. Gibt zwar etwas Arbeit, aber ich bin ein hockeysüchtiger Eseff und freue mich, eine herrliche Seite zu gestalten, die quasi als tieferer Hintergrund für die Social Medias dient.

Dann waren ja noch diverse Interviews auf diversen Radiosendern, Zeitungsartikel in der Weltpresse, das war eine grosse Ehre für mich. Nun aber, seit 15 Minuten ist das fix, folgt der absolute Hammer: Am Samstag strahlt der beste Eishockeysender aller Zeiten, der Teleclub, ein Interview mit mir aus. Was für eine unglaubliche Ehre. Der Sender, der mich so brillant unterhält, der mit Morgan Samuelsson den wohl bärtigsten Experten seit der Erfindung des Grizzlybärs hat, der Sender, der jedes Spiel live in die Stube bringt, will also meine Sicht der Dinge erfahren.

Klar gibt das jetzt ein paar Probleme, denn mein Coiffure hat gerade Ferien, das mit dem Rasieren wird klappen da ich immer vor einem Heimspiel eben nicht rasiert habe, ich aber nun dringend das Ritual ändern muss, sonst verlieren wir noch in 20 Jahren jedes Heimspiel. Thomas Rottmeier wird das Interview führen, mein Lieblingsreporter, der bringt die Spiele gut und sachlich rüber, kann aber auch schön Gas geben wenn es auf dem Eis abgeht (was bei unseren Spielen leider kaum der Fall war). Aber egal, programmiert Eure Aufnahmegeräte auf 19.25 Uhr, Samstag 23.01.2016, da ihr ja wohl alle im Stadion sein werdet und sonst dieses historische Ereignis sonst verpassen würdet.


Ich bin natürlich jetzt schon nervös wie die Sau, ich werde sicher alle Fragen vergessen die ich stellen will, uha, nein, ich werde ja gefragt, egal, hoffentlich rutsch mir keine Zote raus, ihr habt es ja gelesen, das Manfred-Symptom, vielleicht kriege ich es ja genau vor der Kamera. Er fragt „wie fühlt sich ein SCB-Fan im Moment?“ und ich antworte „dicke Eier kraulen“, das ginge natürlich gar nicht. Egal, 2 Bier und die Kehle wird geschmiert sein, es soll der Start sein zu 10 erfolgreichen Qualispielen! BÄREN STEHEN IMMER WIEDER AUF!

Mittwoch, 20. Januar 2016

Es gibt viel zu tun - hauen wir ab!

Uha uha uha, nein, natürlich nicht. Probleme sind zum Lösen da, das lernt man heute an jedem Kurs, man soll glücklich sein über die Probleme, denn das gibt Chancen für neue Wege, für neue Erfahrungen. Anwenden konnte ich das damals nicht, als ich immer wenn Damenwahl in der Disco war als einziger alleine an meinem Tisch sitzen blieb. Uha uha uha. Aber man kann etwas aufbauen, das Dir in solchen Situationen hilft: UNERSCHÜTTERLICHES SELBSTVERTRAUEN. Ich habe mir dann nach den verpatzten Damenwahlen immer gesagt: „Schau Tuni, die kommen Dich nicht holen weil sie nach 3 Minuten tanzen (obschon mein Tanzstil grauenhaft ist, so wie ein australischer Riesenslalomfahrer) so unheimlich verknallt in Dich wären, dass sie davor Angst haben, Dir zu nahe zu kommen“. Yes! Und was ist passiert? Als ich begonnen hatte, so zu denken, stand plötzlich wirklich eine Dame vor meinem Tisch, die Elfriede Wegglingen, ein Prachtsstück von einer Frau. „Aha“ dachte ich, „man muss also einfach fest an sich glauben, dann geht vieles“.

Wir müssen jetzt einfach nicht mehr zu viel studieren und rumweibeln. Gesagt ist alles, es liegt einzig und alleine an der Antwort auf dem Eis. Egal wer coacht, egal wie gecoacht wird, die Spieler müssen  nun liefern. Ich weiss nicht was in den Köpfen der Jungs vor sich geht, scheinbar aber viel zu viel. Ich habe damals mit der Elfriede getanzt und einfach an nichts gedacht, weder als mir ihre Achselhaare immer in der Nase gekitzelt haben, noch als sie mir auf den Fuss getreten ist und mir den Mittelfussknochen zertrümmert hat. 

Was für mich unglaublich ist: Sowohl gegen den EV Tram (6:5-Auswärtssieg) als auch gegen die ZSC Lionerwürste (6:5-Heimsieg) waren wir auf der hohen Welle der Emotionen. Da ging was auf dem Eis, es war alles drin, boxen, beissen, strubeln, sacklangziehen, es hat so richtig Spass gemacht und es brachte uns 5 Punkte. Dann war Pause, und was passiert? Gegen Kloten im Heimspiel und bis heute spielen wir wieder so, als hätten wir die neue Nagellackfarbe auf den Fussnägeln noch nicht ganz akzeptiert – emotionslos, am Programm runterspulen. Dass wir spielerisch knapp am Neandertaler vorbei geschreddert sind, muss nicht mehr diskutiert werden. Das wäre aber auch so gewesen, wenn die Saison gut gelaufen wäre. Unsere Tugend wäre hartes, kanadisches Hockey gewesen, voll auf Provokation und Emotionen geschürt. Wir aber wollten aus grobmotorischen Dampfschiffen irgendwelche nett anzusehende Barbie-Saupuppen machen.  Das Schlimme ist: so wie die Mannschaft zusammengesetzt ist, hat man weder Fisch noch Frau Vogel: wir machen niemandem mehr Eindruck, körperlich nicht (alle Gegner kommen mir grösser und schwerer vor) und spielerisch schon gerade gar nicht (alle Gegner dünken mich spielerisch besser).

Wir haben jetzt noch genau 10 Spiele Zeit, um zu den Ursprüngen des Steinzeit-Hockeys zurückzukehren. Spielt eine Taktik wie der HC Obergoms im Jahr 1911, hört auf mit Rochaden und Seitenwechsel die euch eh nur verwirren und  meistens dem Gegner nützen. Startet einen Angriff nur, wenn der Mitspieler frei ist, sonst haut ihr halt ein Iceing. Wer näher als 2 Meter bei unserem Torhüter steht, kriegt ohne zu Fragen einen aufs Mau.  Versucht den einfachen Pass aus der Abwehr hinaus in den Sturm, mit Vorteil spielt man einem Stürmer zu, der schon in Bewegung ist und nicht einer, der an der gegnerischen blauen Linie wartet. Knallt aufs Tor, versucht nicht mehr zu zielen, es geht eh schief.  Augen zu und abdrücken, so wie ich alben im Fussballklub. Viele Tore schiesst man so nicht, aber immerhin habe ich 2-mal des Gegners Spielmacher weltklassemässig abgeschossen. Auch deshalb haben wir gewonnen.

Dann muss der SCB dringend noch ein Entschuldigungsschreiben in die Tschechei senden. Wie kann man es zulassen, das Stefan im Eck pro Spiel fast 31 Schüsse parieren muss (Gschwelti: 22. Beppo: 21)?? Der Typ muss sich ja wie in einer Schiessbude vorkommen …! Trotzdem hat er mit 90.7% den besten Wert bei den abgewehrten Schüssen. Allgemein liegt es bei uns nicht an den Torhütern, sie haben uns nicht unbedingt Spiele gewonnen, aber verloren haben wir die ganz klar auf dem Feld. Stepanek hat übrigens bereits nach 8 Spielen ein posttraumatisches Fanghand-Zucken, in der KHL hatte er eine Mümmel-Saison, das hier übertrifft das alles aber um ein mehrfaches. Seine Freundin macht sich übrigens einen Spass daraus, abends wenn die Gemütlichkeit zur Zärtlichkeit wechselt, ihm Wörter wie „Helbling“ oder „Jobin „ ins Ohr zu flüstern. Stepanek beginnt dann spontan zu weinen, geht ins Schlafzimmer, verschiebt das Bett absichtlich (gibt 2 Minuten Bankstrafe) und stellt sich dann auf dem Bärenfell tot. Stundenlang.


In den verbleibenden 10 Spielen werden wir, wenn meine Schätzung stimmt, ungefähr 30 Punkte holen und mit 83 Punkten die Playoffs mit Heimvorteil beginnen. Dann noch 12 Spiele bis wir den 14. Titel feiern,  22 Spiele ohne Niederlage liegen locker drin, wenn denn der Coach wirklich ein guter Coach ist. In dem Sinne: Freut Euch auf die Playoffs, denn nun drehen wir so richtig auf. Würg.

Dienstag, 19. Januar 2016

19.01.2016 Genf Servette HC - SC Bern 4:1

Oh nein, ich habe nichts gegen optimistische Interviews vor einem Spiel. Lars hat da sehr deutlich gesagt, dass man heute Abend nicht verlieren wird, man sei bereit. Uha. Warum lügt Lars? Im Krimi stellt doch der Kommissar immer so Fragen wie diese! Warum lügt der Verdächtige? Hat er etwas zu verbergen? Deckt er jemanden ausser seine Muddi Zuhause? Oder war er einfach nur betrunken? Denn bereit sieht für mich gaaaaaaaanz anders aus, als wir in diesem Spiel eine Falle gemacht haben. Das war ein knappes Gen am absoluten Versagen vorbei, wäre Stepanek nicht ein paar Mal ein grandioser Retter gewesen, dann hätte es ein Debakel geben können. Was wir, mit Ausnahme der Schussphase, geboten haben, ist für mich Absteiger-Hockey. Das reicht eigentlich nicht für die NLA. Wer sich in einem solchen Spiel solche Aussetzer leistet, die fischriechenden Genfer quasi mit Vorbeiwinken in Führung ziehen lässt, dem ist effektiv nicht mehr zu helfen. Die ganzen Durchhalteparolen könne mir schlichtweg ab sofort ebenfalls am Arsch lecken. Ich schaue mir Millionen von Hockeyspielen an, so schwach wie wir auftreten im Moment (dieses Wörtchen lässt noch eine kleine Hoffnungsflamme lodern) spielt keine Sau in der höchsten Liga. Wir haben soviele untalentierte Murksweggen und blinde Verteidiger, dass es ein Wunder ist, dass wir überhaupt in dieser Saison ein paar Siege eingefurzt haben. Mann war das wieder schwach heute, SCB! Wo seit ihr? Was macht ihr? Wer coacht euch? Was motiviert euch ausser die Kohle? Ich verstehe das es nicht laufen kann, alle verstehen das, aber die Art und Weise treibt jedem SCB-Fan die Unterhosen auf die Kopfhaut.

Das erste Drittel? Das war Slapstick. Von uns. Ich habe Tränen gelacht. Konfus ging es los, unser Gesemmel war schon fast legendär. Rubin, der bei uns in 3'000 Spielen genau 1 Tor geschossen hat, konnte ohne grosse Gegenwehr herrlich in den Angel schiessen. Wir kriegen dann eine Powerplay-Chance, wir leiten aber den ganz grossen Slapstick ein. Hering und Hodenmann vergageln eine Scheibe hinter dem eigenen Tor, danach verhindern wir knapp ein Tor, um dann die Scheibe selber reinzulöffeln. Das war Weltklasse, das war Mülltonnenlecken in Perfektion, das war Hochspannungsleitung-mit-der-Zunge-berühren für Profis. Was für eine Scheisse! Reagieren konnten wir nur kurz, als Roy den Anschlusstreffer nach einem groben Schnitzer der Senfer Dauerwürste einschieben konnte. Ich weinte vor Freude. Endlich war das unsichtbare Medium Dirk König mal wieder sichtbar geworden. OK, es blieb die einzige Aktion von ihm, aber immerhin. Die Steigerung ist ja schon fast legendär, darauf müssen wir aufbauen.

Im zweiten Drittel war Genf sehr überlegen, die hatten uns im Griff, die schossen, die kämpften, die gewannen die Zweikämpfe, die liessen nicht viel zu. Wir? Wir kämpften einfach. Aber nicht mal beim Kämpfen habe ich das Gefühl, dass eine Mannschaft auf dem Eis ist. Einzelkämpfer sind im Militär Kult, im Hockey nur, wenn sie die Weltklasse im Stock haben. Aber bei Arbeiterbauernkanaldeckelflickern ist es Scheisse. Dem Franz sein Sohn knallte mit einem grauenhaften Hammer das 3:1 hin, da sah Stefan im Eck etwas rundlich aus, aber was solls, er hielt sonst ungefähr 100 Schüsse. Wir brachten in diesem Drittel das gegnerische Tor nur in Gefahr, wenn einer von uns bei einem Bully furzte. 

Im letzten Drittel dann das übliche Spiel: Wir sind zurück, der Gegner kontrolliert uns, wir kämpfen wie enghodige Kälber, gewinnen nicht mal eine goldene Ananas und kriegen dann auf das leere Tor das 4:1. Was für ein grossartiger Abend.

Wisst ihr was ich glaube? Die Mannschaft hat das "Manfred-Symptom". Ich erkläre Euch warum. Manfred war ein Mitarbeiter, der nicht sehr erfahren war mit heiklen Situationen. Einmal musste er zur Direktorin rauf, weil er den Vorschlag für eine Beförderung erhalten hatte. Manfred war unheimlich nervös. Er fragte mich, was er denn da sagen sollte, er sei nervös. Ich sagte ihm "sag einfach am Schluss "Danke Frau Direktorin". Manfred wurde locker, gab lässige Interviews mit der Firmenzeitung vor dem Gang nach oben. Im Büro rühmte ihn die Frau Scheffin für seine tolle Arbeit und übergab ihm die Beförderungsurkunde. Manfred, vor Nervosität nicht in der Lage, das Einstudierte richtig zu sagen, antwortete: "Oh, herrich, Du Urinmuschi, ich denke heute stopft Dir Dein hässlicher Mann die Eier bis zum Kehlkopf runter". Er hat aber jetzt Freude an seinem neuen Job, kein Problem. Nicht sentimental werden! Aber so ist es doch bei uns, genau so! Grosse Vorsätze, nichts umsetzten und dann erstaunt in die Welt gucken, wenn man ablutscht. "Manfred-Symptom", nicht vergessen, in der Medizin ist das noch nicht so bekannt. Bei uns in Bern aber schon.

Sonntag, 17. Januar 2016

Furzkopf der Woche - Die Penalty-Hetzer vom Verband

Ja, nach einem erneut gurkigen Schnabeltassen-Match gehen wir also gegen den HC Affenlos in das Penaltyschiessen. Unsere ersten 4 Versuche verdienten alles das Prädikat "Um was geht es bei diesem Spiel genau?". Es war schon fast abartig, wie schwach wir diese Chancen versiebten. Davos, ebenfalls keinen Deut besser, hatten einfach das Schwein, dass der Heinz Kurve das Tor getroffen hat. Wir stehen also kurz vor der Niederlage, doch halt, wir haben noch eine Chance, denn unser 5. Schütze steht ja noch bereit. Obschon "steht" ja leicht übertrieben ist, er sass besser gesagt auf der Spielerbank bereit. Und es hat ihm niemand gesagt, dass er jetzt dran ist. Oder der Coach hatte sich verzählt. Wer weiss das schon. Auf jedenfall gab es mächtig Aufruhr in der WarzenRanz Arena, man sprach nach dem Spiel sogar schon fast von einem Skandal, der Coach hätte es nicht im Griff und so, oder kein Spieler wollte die Verantwortung übernehmen etc etc. Dabei wurde es doch von unserer Larsschnitte nach dem Spiel tadellos erklärt. Es handelte sich um eine neue taktische Variante, die der gemeine Pöbel noch nicht begriffen hat, ebenso die dümmlichen Schiris.

Angedacht war es so, dass der letzte Schütze, die Trüffelnacht, die Ausführung des Penaltys so lange hinauszögert, bis der Leonardo Titanic Tschenoni eingeschlafen ist. Das wäre schwer zu sehen durch seine Maske, aber die Körpersprache wäre vom SCB-Staff genau beobachtet worden. Schlafende Leute erkennt man ja daran, dass sie sich hinlegen. Nach Schätzungen unseres Coach wäre das ungefähr nach 90 Minuten eingetreten. Eine total legale Taktik, in keinem Regelbuch der Welt steht etwas davon, wie zügig man zu einem Penalty antreten müsse. Also war das ein genialer Schachzug und keine Blamage unseres Göttervereins. Genoni war bereits im Sekundenschlafstadium, er sabberte schon gewaltig aus den Mauleggen, zog bei jedem Atemzug deutlich hörbar die Leftzgen hoch, es konnte sich nur noch um Minuten handeln bis Trüffenacht auf den pennenden Genoni hätte loslaufen können. Klar, wahrscheinlich hätten wir auch so keinen Ofen geschossen, aber egal, es geht ums Prinzip.

Doch was machen die Schiris? Dass sie während dem Spiel 120 Stockschläge der Bumser aus dem Engadin übersehen haben, konnte man ja noch akzeptieren. Aber das sie nun total entgegen dem Regelbuch an unsere Bande fuhren und den Spieler hetzten, den Penalty zu schiessen, ist schlichtweg ein Skandal. Man sollte klagen, ein so aufgehetzter und emotionell bedrohter Spieler wird ja wohl nicht in der Lage sein, einen Ofen zu schiessen. Ein Gericht könnte uns da sogar Recht geben und den HCD in die 4. Liga relegieren und uns zum ewigen Meister verurteilen. Das Problem wäre, wenn das Gericht die vorherigen 4 Penaltys gesehen hat. Die sahen alle ungefähr so aus, wie der vom gehetzten Trüffelnacht. Also würde es in einem Freispruch für die Angeklagten enden.

Aber Schwamm drüber, so eine Taktik finde ich total normal, früher alben, als ich mit dem Schenker Joseph Schach spielte, wendete ich das ähnlich an. Ich war unter Druck, hatte nur noch den König und einen Bauer (also in der Schachsprache eine "Langnauer Rochade"), er hatte noch alle Figuren, nun, da war guter Rat teuer, ein Schachmatt drohte. Ich war am Zug. Ich, schlau wie Anton, wusste aber, dass der Joseph um 18.00 Uhr essen gehen musste. Es war erst 13.21 Uhr, also sass ich da und überlegte 4 1/2 Stunden lang tief konzentriert den nächsten Zug. Dann rief seine Mutter ihn nach oben. Ich so: "Oh, Du gibst auf, yeah yeah, föck, föck (Beckerfaust, Sägenjubel, Stinkfinger dem Joseph zeigen), Sieg, Sieg, jaja". Total legal, niemand war sauer, mein Gewissen rein. Also lasst den Lars seine Taktiken ausprobieren, vielleicht nützt es mal was. Als nächstes plant er, dass alle Spieler vor einer Verlängerung duschen gehen und mit nassen Haaren die 5 Minuten in Angriff nehmen. Wer nichts probiert gewinnt nichts!

Samstag, 16. Januar 2016

16.01.2016 SC Bern - HC Davos 1:2 nP

Ich darf endlich wieder mal über eine Niederlage schreiben, ist gut so, denn sonst komme ich ja fast aus der Übung. Kotz. Was war gut heute? Nun, wir haben unsere Fehlerquote knapp unterhalb des maximal möglichen Levels behalten, im Gegensatz zu gestern. Davos, ebenfalls weit von einer Bestform entfernt, konnte uns nicht erlegen. Weil der Stefan im Eck heute gut war und die Püntler ihr Visier schauderhaft eingestellt hatten. Bei uns war es das übliche, ein Spiel zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Ärger und Frohsinn. Am Meisten aber brauchte ich das Kopfschütteln. So zum Beispiel, wenn wir Powerplay spielen dürfen. Von mir aus gesehen wäre es besser, wenn der Gegner den Freipass zum Foulen erhalten würde, ohne Strafe, denn es wäre nervenschonender für uns. Ein Punkt aus 2 Spielen gegen Langnau und ein träges Davos - viel zu wenig für einen Schritt nach vorne zu machen!

Was soll ich gross über ein Spiel berichten, bei dem wir wieder nur ein mickriges Törchen hinmurksten? Es fällt immer schwerer, auch nur einen Funken Hoffnung auf Besserung am glimmen zu erhalten. Das Spiel begann ohne grosse Geschichte, Daffos war irgendwie träge, das passte immerhin zu uns. Es war nicht mal ein Abtasten oder so, es war ein Abmurksen mit leichtem Tasten. Hinten war man bemüht, die Fehler zu unterlassen, allerdings gelang das nie richtig. Nicht unbedingt von der Abwehrarbeit, ich meine viel mehr das Ankurbeln der Angriffe. Was da an Horrorpässen und Iceings gehauen wurde, grenzte schon fast an Slapstick. Selbstverständlich will ich auch das Positive erwähnen, man konnte den Knarst dicht halten. Davos spielte Prostata-Hockey, irgendwie unpräzise und wirr, allerdings zogen sie ab und zu den Löffel gewaltig durch die Suppe und wirbelten schubweise mächtig umher. Die Note für dieses Drittel ist "genügend", hätte der Sturm auch nur irgendwie mal einen tollen Angriff gezeigt, wäre ich wohl schon fast in die Euphoriewallung getaucht. Das 0:0 war OK, wir schossen zwar eifrig aber ungefährlich, Davos schoss uneifrig, dafür sehr gefährlich.

Im zweiten Drittel kam dann ein eher zufälliger Ofen von uns. Trüffelnacht lenkte für den guten Genoni unhaltbar ab, die Führung fiel uns in den Schoss wie der Maria die Empfängnis in die Unbefleckte. Das der Treffer im Powerplay reüssierte, kann man ruhig unter die Rubrik "dunkelschwarzer Humor" verbuchen. Davos reagierte sofort auf diesen Dämpfer, es wurde brenzlig vor unserem Knarst, gleichzeitig war auch die Möglichkeit für uns da, noch einen zu schreiben. Das tönt jetzt sehr dynamisch, aber in Wirklichkeit war das Spiel so spannend wie wenn man einer drehenden Waschmaschine zuschaut wo nur Männerunterhosen mit Biselschlitz Jahrgang 1938 darin drehen. Irgendwie schnupperte man dann nach 40 Minuten doch etwas an 3 Punkten herum, aber alle im Stadion und wohl auch die Spieler hatten die Blähung im Gesicht, denn es folgte ja noch ein Drittel. Und wir sind ja unhuren gut geworden im Verwalten von Vorsprüngen. Weil wir halt über Jahre niemals ein System hatten, dass einem Gegner den Rest gibt weil man geil abkontert. Das Verwalten von Vorsrpüngen ist mit unseren Jungs nicht mehr möglich, es braucht den offensiven Wahnsinn wie gegen Zug oder den Z kurz vor Weihnachten. Aber dazu waren wir mit unseren Stürmern nicht in der Lage, ich sage es jetzt relativ brutal: wir haben zuviele Nulpen auf dem Eis. Die Note für dieses Drittel, trotz des Tors: knapp genügend.

Im letzten Drittel fing dann eben dieses weder Fisch- noch Vogel-Spiel an, was wollte man genau? Davos etwas anrennen lassen und auf einen zu Null-Sieg hoffen? Oder mutig angreifen und den 2 Treffer erzielen? Man konnte es nicht erkennen, es war nach wie vor ein unästhetisches Gekratze. Wäre unser Spiel ein Gesicht würde jeder Schönheitschirurg sich weigern, auch nur die Nasenhaare aus dieser Fratze zu entfernen. Es ging wegen den zu kompliziert agierenden Davosern gerade nochmals gut, als dann aber unser unsichtbarer Ausländer Dirk König auf der Bösbub-Bank war, schlug es bei uns ein, der Heinz Kurve traf für die Püntler. Noch 17 Minuten waren da zu spielen, es gab dann mal kurze Phasen wo das Spiel hin und her wogte, allerdings wurde es meistens dann gleich wieder unterbrochen weil beide Teams richtig müllig spielten. Das war einer der schlechtesten Matches gegen Davos, den ich je gesehen habe. Aber egal. Es ging in die Verlängerung, da hatten wir die Scheibe kaum, falls dann doch mal, murksten wir wie in den schlimmsten Zeiten. Die Note für das letzte Drittel und die Verlängerung: "genügend".

Das Penaltyschiessen war dann der Hammer, 5 Schützen von uns, 5 Fehlschüsse, gut für Tschenoni, schlecht für uns, gut für uns nächste Saison, wollen wir dann mal sehen wie die Davoser mit ihren pubertären Fischruten dann aussehen, yes! Bei ihnen traf wieder der unsägliche Heinz Kurve, aber ist klar wenn man halt keinen macht dann lutscht man ab. Note Penaltyschiessen: "ungenügender Fischkäse ausgeführt von Würsten die in der Mikrowelle geplatzt sind".

Also, verdauen wir dieses bombastische Weekend, wir sind noch über dem Strich, Verlustpunkte sind mir egal, geniessen wir die Zeit noch, es könnte sein dass das bald ändert.

Tuni dreht auf 100'000 Volt ... und es kann noch gröber werden

Ja, ich bin immer noch schweinesauer und hässig wie ein Essigwickel in den Unterhosen. Ich habe und hatte noch nie ein Problem mit verlieren, logo, wenn man mit Sport aufwächst, selber Sport betreibt, dann weiss man, dass die Niederlage zum Sport gehört wie logischerweise auch der Sieg. Zum Schluss eines Spiels wird abgerechnet, das Resultat ist dann die Zusammenfassung des gebotenen. Unverdiente Sieger oder sowas gibt es für mich im Sport nicht. Auch wenn ein Team kaum Spielanteile hat und dann trotzdem gewinnt hat es verdient. Da sie ja dann gut verteidigt haben und sehr effizient die Chancen genützt haben. Alles kein Problem.

Was mich aber auf die Palme bringt sind Teams, die sich immer noch als Welteuropaasienaustralienweissrusslandkasachstan-Weltmeister fühlen, obschon die Zeichen auf Sturm stehen. Ich habe seit längerer Zeit das Gefühl, dass man bei uns planlos im Bitz herumfurzt. Das beginnt bei der Kaderzusammenstellung, das geht weiter mit verpflichteten Trainern, das endet in Spielen, die für den Fan schlichtweg eine Zumutung sind. Und wisst ihr was? Ja, ich habe das Recht, diese Scheisse auf Kufen zu kommentieren, ohne Zensur. Weil ich diesem Verein seit 1973 die Treue schwöre, weil ich seit 1979 ohne Unterbruch ein Abi habe und bis heute genau 2 Heimspiele verpasst habe. Weil ich 20 Jahre lang jeden Rappen in die Auswärtsspiele gesteckt habe. Ich supporte diesen Klub sehr lange, als ich begonnen habe waren die heutigen Spieler noch nicht mal gezeugt worden bzw. ihre Eltern penetrierten sich noch nicht mal. Also kann man himmeldonnerwetterscheissedrecknochmal auch mal Dampf ablassen. Spieler kommen und gehen, der Klub aber bleibt bestehen. BASTA.

Gestern in Langnau war für mich ein Tiefpunkt. Ich habe noch nie eine so konzeptlosen, ideenlosen, verwirrten, stupiden, emotionslosen Scheiss gesehen. Egal ob Derby oder nicht, egal ob mal wieder Spieler fehlen: Solche Leistungen zeigen wirklich nur Abstiegskandidaten. Und ich vergesse dann trotz ewiger Treue nicht, dass da sehr gut bezahlte Männer (oder Buben) auf dem Eis stehen, die schlicht ihr Geld nicht Wert sind. Ich weiss, dass ein 5-er-Block auf dem Eis steht, ich weiss, dass ein einzelner formschwacher Spieler den Block schwächen kann. Aber dann könnte man immerhin von den anderen 4 Spielern ab und zu eine gute Aktion erwarten, oder? Aber nichts da, wir semmeln kollektiv am Abgrund umher. Der grossgerufene Teamgeist "wir gewinnen als Team und wir verlieren als Team" ist ein geil antrainiertes Medientrainingsgesabber. Ich kann es jetzt ja geil ummünzen: In dem Fall ist das ganze Team Scheisse. BASTA. Und irgendwer hat das zusammengestellt das Team, und irgendwer hat ihnen eine Taktik beigebracht. Die sind auch Scheisse. Noch mehr BASTA.

Viele Leute meinen, dass ich nun an die Bande stehen sollte. Emotionen wären garantiert, das wäre klar, aber es wüde trotzdem nicht funktionieren, denn mein Kader für das nächste Jahr würde so aussehen:

Tor: Genoni (wenn der sich nicht noch mit Anwälten gegen die Vertragsunterzeichung wehrt ...)

Abwehr: Gerber, Untersander, Blum, Kreis, Dubois

Sturm: Plüss, Conacher, grosser Hischier, kleiner Hischier, Moser, Müller, Rüfenacht, Bärtschi

Das heisst, man müsste mit mir an der Bande noch 4 Verteidiger und 6 Stümer einkaufen, da ich den Rest zum Teufel gejagt hätte. Das liegt finanziell nicht drin, deshalb wird meine Verpflichtung (dabei wäre ich soooo billig, 2'000.- Grundlohn pro Monat, pro Sieg 10'000.- Prämie, Meistertitel 1'000'000.- Prämie ...) aber eben ... ein weiteres Problem wäre, dass man wohl in der ganzen Schweiz niemals soviele Spieler finden würde, die freiwillig zu uns wechseln würden.

Wir können nur noch die Saison durchseuchen und mal schauen, was es ab März für uns gibt. Die Zeiten, in denen WIR gesagt haben wie es läuft, sind leider 3 Meter unter die Erde geschaufelt worden.


Freitag, 15. Januar 2016

15.01.2016 SCL Tigers - SC Bern 2:1

So, jetzt reicht. Aber endgültig. Und keine Kommentare jetzt wie "hach, das ist halt der Sport, gewinnen oder verlieren, das liegt halt nah beieinander". Sorry, aber das heute Abend war ja wohl die Bankrotterklärung unseres Vereins. Ich kann dem nicht mal Leistung sagen, die Leistung würde vor Scham erröten. Es geht mir nicht um Kampfgeist und Schweiss, es geht mir um die Art und Weise, wie man gegen den notabene Tabellenzweitletzten in einem elementar wichtigen Spiel aufgetreten ist. Unter jeder Sau, unter jeder Sauhode, unter jeder Sauscheisse, unter jeder 12-Tage alten Sauscheisse wo noch eine Kuh draufgepisst hat und ein Fribourger mit einem Röhrchen reingeblasen hat. Kompliment an Langnau, die haben zwar überhaupt nicht gut gespielt, und ihr Torhüter war weder übermächtig noch sensationell, der war einfach gut. Aber das hat gereicht, um uns den Presslufthammer in den Arsch zu schieben. Weil wir entweder den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt haben, oder - das muss angesprochen werden - ungefähr so vorbereitet wurden, wie ich alben wenn ich am Abend saufen ging und im Zug noch schnell die Probe gelenrt habe und dann prompt einen Abschiffer produziert habe. Nach diesem miserablen Abend sind mir die Playouts egal, sie können von mir aus gesehen sogar absteigen, leider wird das mit diesem Mümmelmodus kaum möglich sein, schade schade schade sind nicht mehr Direktduelle sondern diese verfiggte Abstiegsrunde. Verlieren kann man, kein Problem, aber wenn ich so ein Spiel sehe, frage ich mich wirklich, was in diesem Klub alles schief läuft und schief gelaufen ist. Ich mag das verhurte Geleier auch gar nicht mehr hören von "da steckt riesiges Potential drin", Fakt ist: wir haben eine Jammertruppe für viel Geld zusammengekauft, die ungefähr den Ansprüchen einer Dorfnutte aus Saas Fee genügt, nicht aber dem normal denkenden Eishockey-Fanatiker. Was für ein Scheissdreck auf Toastbrot!

Klatschen wir immerhin kurz begeistert in die Hände, denn im ersten Drittel waren wir tatsächlich leicht überlegen. Allerdings mit der Kaltblütigkeit eines kaputten Fleischwolfs. Die Führung lag drin, aber wir mussten auch aufpassen, dass wir nicht in einen Konter der Digger reinwolften. Immerhin klappte jeder 10. Angriff, was uns 3 Torchancen einbrachte. Versemmelt haben wir es wie ein Moskito-Junior der nicht schiessen kann, weil die Windel gerade gefüllt wurde. Durch sein Füdi. Wir durften sogar Powerplay spielen, sorry, aber das jagte mir den Nuggi zum ersten Mal durch die Decke. Was für ein planloses beschissenens abartiges vergageltes verhurtes angepisstes Scheissgekratze kriegt man da vorgesetzt? Das kann einfach nicht wahr sein, vor allem schickt man da ja bekanntlich die Crème de la Crème aufs Eis. Die Torgefahr war ungefähr so hoch wie ein geschrumpfter Liliputaner. Die Kacke war bei mir schon da am Dampfen, gewaltig sogar.

Doch es kam noch besser. Ab Drittel zwei war nun noch der letzte Funken Spielkultur in der Ilfis ersoffen. Nun fing das Gegeige und Gebürste erst richtig an. Nun kamen die Amok-Pässe, die Schlappsack-Schüsse, nun waren die Missverständisse da als ob sich die Spieler an einem Blind Date für kastrierte Seehunde kennengelernt hätten. Was für ein NLB-Sauhundgekratze war das? Unwürdig, man hätte ihnen den Bär auf der Brust mit Fischkleister überpappen sollen. Klar kam dann noch die Führung von den Dinggern, ich tobte, ich bebte, ich vibrierte, ich war der Vibrator aller versemmelten Vereine. Ein kleiner kleiner Hoffnungsschimmer kam durch den Ausgleich vom alten Hügel, aber das war denn auch gleich alles. Das Powerplay glich wieder einem Sackhüpfen für grosshodige Elefanten, unästhetisch, wirr, widerlich.

Im letzten Drittel sollten uns dann die Tiger die Haut über die Vor ziehen. Sie machten hinten dicht, der Puderdosenmanis oder so hielt ein paar echt geil, das wars aber dann von uns. Ein Furzofen der Tiger brachte uns dann die von mir niemals gedachten 0 Punkte - was für eine Blamage, was für eine Schmach, was für eine Bewerbung für die Playouts, perfekt gemacht, jeder Playoff-Wettbwerb nimmt so ein Team mit Handkuss auf.

So funktionieren unsere Angriffsauslösungen: Die Verteidiger seppeln hinter dem Tor rum, irgendwann kurvt einer dann Richtung gegnerisches Tor. Dann gibts Möglichkeit a) er spielt einen unannehmbaren Pass oder b) er pfeffert die Scheibe sinnnlos in das gegnerische Drittel oder c) Jobin hat die Scheibe, dann kannst Du eh gleich pennen gehen oder d) Krueger hat die Scheibe, dann ist die Kontergefahr so gross wie der Mount Everest. Ab und zu, ich betone "ab und zu", gelingt der Pass zum Stürmer. Dort haben wir dann auch wieder viele tolle Möglichkeiten, zum Beispiel a) der Stürmer kann den Pass nicht annehmen oder b) der Stürmer verliert das Dribbling oder c) man fährt in die Ecke und schiesst von dort oder d) der unsichtbarste Kanadier aller Zeiten, Dirk König, hat die Scheibe, dann kann man ein Bier holen gehen. Sorry, und das nach bald 5 Monaten Meisterschaft? Nö, man muss zum Verlieren stehen, man muss aber auch dazu stehen, wenn das Potential dieser Mannschaft ungefähr 100'000 mal überschätzt wurde. Man hat jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder können die Bandengagler das Potential nicht wecken, dann muss man beiden Generälen noch einen Tritt in den knochigen Arsch geben - oder es liegt nicht mehr drin, dann muss man dem Ex-Sportchef noch im Nachhinein eine Kopfnuss auf die Nüsse geben. Was für ein Scheissabend, erneut, DANKE SCB!

Was geht eigentlich im Spieler-Car so ab?

Diese Frage wird mir sehr oft gestellt. Ich verstehe das, die Fans wollen wissen, wie ihre Lieblinge sich die Zeit auf den langen Auswärtsfahrten vertreiben. Da ich oft für solche Fahrten eingeladen werde, kann ich Euch da relativ gut Auskunft geben. Sorry dass ich davon nicht schon früher berichtet habe, ich wusste nicht dass dieses Thema Euch so interessiert. Aber selbstverständlich hole ich es jetzt sofort nach. Hardboiled SCB schaut auf seine Leser!

Also, es ist natürlich schon ein grosser Unterschied zu einem Fan-Car. Zwar sind die Spieler auch mehr oder weniger gleich gekleidet, aber das ist die einzige Gemeinsamkeit. Während im Fan-Car bereits nach 15 Minuten Fahrt die ersten Rufe „Mach mal Rauchpausenstopp, Chauffeur“ durch den Car dröhnen, dauert es im Spielercar logischerweise schon etwas länger. So nach 60 Minuten wird das erste Mal gestoppt und gepfafft. Ebenfalls ein markanter Unterschied ist bei den mitgeführten Getränken festzustellen. Die Fans saufen das Reservoir auf der Hinfahrt leer, die Spieler halten sich zurück und löten sich erst auf der Heimfahrt die Birne voll.

Bei der Musik sind ebenfalls markante Unterschiede festzustellen. Während im Szene-Car wirklich knüppelharter Sound läuft, ist es im Spielercar sehr still, absolut soundlos. Nicht weil die Spieler sich konzentrieren wollen, aber nach 9 Massenscchlägereien im Car, weil man sich nicht über die Musik einigen konnte, beschloss man dem Frieden zu liebe, ganz auf die Musik zu verzichten. Da müssen jetzt vielleicht viele Fans schockiert weinen, aber ich kann Euch trösten: Da jeder Spieler ein Smartphone hat, können sie am Platz bequem ihr privates Getröte im Ohr haben.

Auch die Spiele im Car (Jassen, Poker, Strip-Poker, Bodensee-Jass und Extrink-Wettbewerbe) sind ausgestorben. Auch hier waren Streitigkeiten der Grund, es gab Verlierer die dann tatsächlich tagelang geschmollt haben und dem Sieger im Spiel mit Absicht keinen Pass gespielt haben. Das geht natürlich gar nicht. Der Kompromiss-Vorschlag von Lars Leuenberger, doch ein friedliches Spiel wie „Der Hoppelhase sucht eine Möhre“ von MB zu spielen, stiess nicht auf Gegenliebe. Vor allem als Chatelain die Spielregeln verschärfen wollte und den Verlierer auf Trottelfon transferieren worden wäre.

Die Spieler selber verhalten sich ungefähr so wie auf dem Eis. Wenn einer auf dem Smartphone ein Game spielt, steht Rüfenacht daneben und beleidigt den Spieler nach einem „Game Over“ massiv. Er weiss wie auf dem Feld, wann es am besten wirkt. Conacher steht meistens vorne beim Chauffeur und übt seine blitzschnellen Stockschläge, was den Chauffeur spätestens nach dem dritten Halstreffer ziemlich in Rage bringt, hat er doch so ziemlich Mühe, das Gefährt so auf der Strasse zu halten. Dirk König alias Derek Roy läuft unheimlich elegant auf die Toilette, trifft dort aber das Ziel äussert selten, putzt es aber immerhin sauber auf. Helbling setzt sich regelmässig auf Lars, weil er ihn schlicht nicht sieht in diesem grossen Sitz. Jobin verletzt sich meistens schon im Car beim Stillsitzen, während Simon Moser gesund agressiv überholende Autos beleidigt. Scherwey hingegen checkt mit 11 Metern Anlauf den Sitz des Vordermannes, mit Vorliebe wenn der gerade am Essen oder Trinken ist. Danach beginnt Bergenheim depressive finnische Lieder auf dem linken Nasenloch zu pfeifen. Ihr seht, für Stimmung ist trotzdem gesorgt.

Der grösste Unterschied ist aber, wenn der CEO mit seinem Lamaburginni oder so den Car überholt. Das wird den Spielern zwei Minuten vorher via Handy angekündigt, da müssen sie sich alle eiligst eine Krawatte überstülpen und in Achtungsstellung am Fenster stehen. Das ginge noch, aber meistens wiederholt sich das Ganze alle 10 Minuten, da der CEO sich absichtlich wieder zurückfallen lässt. Aber egal, keine Rosen ohne Dornen, das ist halt auch hier so.


Das alles gilt nicht für die Fahrt heute auf Langnau, da man mit dem Car für diese Strecke fast 4 Stunden hat, da dort so Fahrzeuge mit ganz grossen Rädern mit 11 Stundenkilometern die Strassen verstopfen. Auf Langnau fliegen die Spieler via Frankfurt und anschliessendem Fallschirmabsprung. Das Flugzeug wird von Bodemann gesteuert, er war ja mal ein Flieger. Uha.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Hardboiled SCB-Webseite gewinnt 1. Preis!

Knapp 30 Stunden vor dem schicksalsträchtigen Derby gegen die SCL Tigers schlägt eine Nachricht wie eine Bombe ein: Die Eishockeyfachmann-Krassseite www.hardboiledscb.ch hat am alljährlichen Webseiten-Adward den 1. Preis in der Rubrik „Schön“. Die Jury (bestehend aus Steven Avery, Bruno Zwahlen und Johann Morant) wählte die Seite mit 3:0-Stimmen auf den 1. Platz. Klar, die Hardboiled-Seite war die Einzige, die bei diesem Wettbewerb mitgemacht hat, aber trotzdem, ich bin stolz!

Was ist denn nun noch neues hinzugekommen seit meiner letzten Ankündigung? Nun, da gibt es einiges! Neu findet ihr ganz oben die Logos aller Klubs, draufklicken und ihr habt alles was ihr wissen müsst auch über die Fremdfötzelklubs. Dann habe ich auf der Seitenleiste rechts die Tabelle so angepasst, dass der Rang unseres geliebten und vergöttertem SCB immer im Mittelpunkt ist. Unglaublich praktisch. Darunter ist das Menu „Heute“, dort werden die heutigen Spiele gelistet (falls es welche hat). Neu  darunter ist die Rubrik „Geburtstagswurst“, dort wird je nach dem ein Staff-Member oder ein Spieler erscheinen, der just an diesem Tag vor neun Monaten in einer feurigen Liebesnacht gezeugt wurde, denn er hat heute Geburtstag.

Dann, aufpassen jetzt, gibt es oben einen neuen Menupunkt „Die Jungs“.  Draufklicken und was sieht man? Oha, Statistiken für den gemeingefährlichen SCB-Fan! Niemals mehr musst Du sprachlos am Stammtisch sitzen weil der Besserwisser vis-a-vis Dir den Kübel mit Statistiken zum Platzen bringt. Nein, ab sofort bist Du dabei, dank Hardboiled SCB! „Die Jungs“ selber listet Dir alle Spieler auf, dann ist da der Punkt „Scorersöie“, auf einen Blick siehst Du die punktgeilsten Jungs die wir haben.  Alle Spalten sind durch klicken sortierbar, das heisst Du kannst zum Beispiel auch nach erfolgreichen Torschüssen (S%) sortieren und siehst dann sofort, welche Blindschleiche ein Chancentod ist.

Der nächste Punkt unter „Die Jungs“ ist dann „Hexermannen“, dort seht ihr jede Parade unserer Fliegenfänger quasi nochmals. Goaliestatistiken sagen einiges aus, der Stefan im Eck hat im Moment die beste, wenn auch nicht gute, Fanquote. Aber: sortiert es mal nach den Schüssen und vergleicht die Anzahl Spiele, unsäglich wie viele Torschüsse wir dem armen Tschechen zugemutet haben.
Dann folgt der Punkt „Foulisieche“, dort ist eine Statistik zu den Strafen ersichtlich. Dann gibt es noch den „Staff“, auch die gehören auf eine Website mit hohem intellektuellem Inhalt. Der letzte Punkt ist dann noch die Galerie der Spieler, wunderbare Photos der Spieler in zum Teil unsäglichen Leibchen.

Am besten geht ihr einfach losklicken, alles ist mit allem verlinkt, Du kannst Dir einen Klick-Wolf holen, die Seite unterhält mit den original Facebook-Berichten und brilliert mit sagenhaften Statistiken und Übersichten. Bereits tätowieren sich einige Fans die Adresse www.hardboiledscb.ch als Arschgeweih, verpass also den Anschluss nicht! 

Mittwoch, 13. Januar 2016

Schwerer Schlag für die SCL Tigers: Der SCB wird sie am Freitag schlagen!

Und wieder steht ein Derby vor der Türe, das einzig wahre Derby im Schweizer Eishockey: die ländlichen SCL Tigers gegen den weltoffenen SC Bern.  Die Ausgangslage ist äusserst brisant. Die SCL Tigers kämpfen um eine möglichst gute Punkteausbeute für die spannenden Playouts, während der SC Bern um die Teilnahme an den langweiligen Playoffs kämpft. Aber egal wie es in der Rangliste aussieht, für die SCL Tigers ist es immer DER Höhepunkt wenn sie dem SC Bern Punkte abnehmen können. Für Spannung wird in der nach wie vor baufälligen Ilfishalle also gesorgt sein.

Wie immer habe ich mich vor einem Derby tief und intensiv mit rhythmischen Bewegungen auf den Gegner vorbereitet. Ich weiss, früher habe ich oft die grausam existierenden Vorurteile über ländliche Regionen herbeigezogen um Witze über die Tigers zu machen. Aufgrund der sportlich brisanten Ausgangslage, werde ich heute darauf verzichten. Umso mehr, als dass ich einen SCL Tigers-Fan näher kennen gelernt habe, den Bänz Haueter, gebürtiger Langnauer, zurzeit wohhaft in Zollbrück. Er hat mir viel über die Kultur des Emmentals beigebracht, so dass ich die Einwohner und den Eishockeyverein nun viel besser begreife. Er hat übrigens gleich das erste Vorurteil  betreffend Kleidung (dickgerippte Manchester-Hosen etc.) entsorgt. Er stand elegant vor mir, seine Turnhosen sahen gut aus, ebenso seine Wanderschuhe.

Wir haben viel diskutiert. Themen, die ich halt einfach so im Kopf hatte. Und der Bänz konnte mir so ziemlich alles widerlegen. Auf mein Argument, dass die Berner viel  tierliebender seien, konnte er gut kontert. Auch die Emmentaler haben ausnahmslos Haustiere, klar, sie essen sie allesamt auf, aber um das geht es ja nicht. Oder die Musik, ich schwärmte von Pop, Rock, Hardrock, Heavy Metal, Speed Metal … doch sie haben tatsächlich ähnliche Musik, einfach auf total anderen Instrumenten. Die Handorgel ersetzt die Gitarre, das Zitterbrett ersetzt die Keyboards, mit den Zoggeli simulieren sie ein Schagzeug. Er hat mir eine Schalplatte Vinyl (78 Touren) abgespielt, wo die „Moosbueben Achertrueb“ gewaltig abhandörgelten. Bänz jauchzte was wie „das ist eben Speed Ländler“ und bangte seinen Head wie ein rasiertes Lama.

Auch in der Sexualität musste ich mich beschämt belehren lassen. „Früher haben wir mit dem Weib geschlafen weil wir Kinder wollten“ sagt ein sichtlich erregter Bänz. „Doch heute ist das anders geworden, heute schlafen wir mit dem Weib damit wir nicht mehr so viel onanieren müssen“. Die sexuelle Revolution hat auch im Emmental deutlich Einzug gehalten.  Während sie früher durch monatelanges nichtwaschen der Genitalien verhüteten, kommt im Emmental nun auch die moderne Verhütung zum Zuge. Fast 80 Prozent der geschlechtsreifen Emmentaler Frauen essen die Pille, damit es ganz sicher wirkt, gurgeln sie danach noch mit einem Kondom.


Deshalb blicke ich mit anderen Augen auf den Knaller vom Freitag – denn ich nehme die SCL Tigers seit Bänz  Haueter nun total ernst. Für uns ist es ein unsäglich wichtiges Spiel – auch weil die Konkurrenz für den 8. Platz gestern knapp aber total massiv verdient gescheitert ist  und mit 0 Punkten aus der Dienstagsrunde gesemmelt wurde. Uns bringen nur 3 Punkte weiter, und die müssen einfach zu holen sein. Aber eben, im Emmental zu gewinnen kriegten wir in der Regular Season meistens nicht hin, es braucht jetzt himmelarschnochmal einen Exploit. Hinten mal dicht machen, vorne mal einschieben, dazu als Fan die Lutz geniessen, es muss abgehen, wir brauchen vor dem Heimspiel gegen Davos die 3 Punkte – sorry Langnau!

Sonntag, 10. Januar 2016

Furzkopf der Woche - Der Chancentod

Wir alle kennen diesen unsäglichen Ausdruck. Ganz schlecht ist es, wenn ein Spieler mit diesem Übernamen bestückt wird, seine Karriere wird so eventuell sogar ins Stocken kommen. Oder in Socken kommen? Nein, die zieht man vorher aus. Egal. Also, Chancentod bedeutet ja, dass man eine Torchance tötet, d.h. man trifft entweder die leere Krätze nicht, oder schiesst dem Torhüter aus toller Position in den Ranzen, eventuell trifft man nur den Pfosten oder scheitert solo vor dem gegnerischen Hüter. Bei uns nehme ich jetzt effektiv keinen Spieler, das wäre nicht richtig, aber ich nehme das Team als Ganzes.

Es ist oftmals zum Verzweifeln, wenn man anrennt und dann die sogenannten 100%-igen nicht verwerten kann. Bei uns nimmt es aber schon fast krasse Formen an. Wer die letzten 15 Minuten gegen die unsäglichen Senfer gesehen hat, weiss wovon ich spreche. Ich bin überzeugt, dass man solche Chancen im Training oft mit geschlossenen Augen macht, dazu noch ein Jogurth fressend und nur mit der Glocke bekleidet. Es war nicht mehr zum Aushalten, Pfosten, 3 mal alleine vor dem Tor, ab der blauen Linie wohlgemerkt, dann Scheiben die 3 mm am Stock vorbei rutschen ... es reisst Dich vom Sitz und Du kannst es kaum fassen.

Tatsache ist halt, dass man genau aus dem Grund am Strich rumgurkt, es ist ein Teufelskreis. Würde man solche Öfen schreiben, dann wäre man auch nicht am oder unter dem Strich. Die Chancenauswertung klappt meistens am Besten, wenn Du in der Rangliste ganz oben stehst, es eigentlich egal wäre ob Du dieses Spiel gewinnst oder verlierst. Der Druck des Versagens lastet da nicht auf den zittrigen eingefetteten Fingerli. Da kannst Du sicher sein. Wisst ihr noch letzte Saison als der kline kline Pertschi alleine auf das Kloten-Tor gerast ist und den Ersatzgoalie mit einem Sichselberzwischenbeinschuss erwischt hat? Kunst pur! Was würde passieren, wenn wir das jetzt versuchen würden? Der Spieler hätte danach einen Wadenbeinbruch, 5 Minuten und Spieldauerstrafe weil er den Goalie K.O. gerammt hat und das Spiel wäre trotzdem verloren. Wenn es nicht läuft, dann läuft es halt nirgends.

Positiv war sicher, dass wir uns mit unbändigem Kampf nochmals in dieses Spiel bringen konnten, nach dem 1:3 hätte ich viel gezahlt, um wenigstens einen Punkt zu ergattern. Das Happy End kam nicht, aber das letzte Drittel muss einem Mut machen. Es ist so, als wenn man auf den erlösenden Moment, den erlösenden Sieg wartet, den dann noch bestätigen kann und plötzlich merkt: Eh, das geht ja plötzlich wieder. Wir gewinnen ab und zu, gegen den Z sogar mit Spektakel, aber wir zerstören das Fürzli Selbstvertrauen dann gleich wieder selber mit komischen Auftritten. Ein Teufelskreis, da wir ungefähr nach jedem 2. Match fast wieder von vorne beginnen müssen, den Strich massiv im Nacken haben. 

Wir müssen jetzt Spiele gewinnen, 3 Punkte, egal wie, es muss jede Sekunde so gespielt werden, als ob die Playouts und bereits das Duzis anbieten möchten. Nicht mit der Brechstange, das geht schief, ich rede von der Intensität und dem Zweikampfverhalten, dem Umschalten von der Abwehr in den Angriff, das Überqueren der neutralen Zone, das Tempo ... als wir gegen Genf das mal wie ein Puzzle zusammen hatten, ging es plötzlich ab. Nun muss unsere Larsschnitte einfach den Puzzleleim holen und kitten, was zusammen passt, nicht mehr alles wieder zerbröseln lassen und gegen die SCL Digger wieder beginnen, als hätte man noch nie zusammengespielt. An dem messe ich einen Trainer. Auf jetzt, wir schaffen das (Zitat Analika Ferkel).

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