Diese Frage wird mir sehr oft gestellt. Ich verstehe das,
die Fans wollen wissen, wie ihre Lieblinge sich die Zeit auf den langen
Auswärtsfahrten vertreiben. Da ich oft für solche Fahrten eingeladen werde,
kann ich Euch da relativ gut Auskunft geben. Sorry dass ich davon nicht schon
früher berichtet habe, ich wusste nicht dass dieses Thema Euch so interessiert.
Aber selbstverständlich hole ich es jetzt sofort nach. Hardboiled SCB schaut
auf seine Leser!
Also, es ist natürlich schon ein grosser Unterschied zu
einem Fan-Car. Zwar sind die Spieler auch mehr oder weniger gleich gekleidet,
aber das ist die einzige Gemeinsamkeit. Während im Fan-Car bereits nach 15
Minuten Fahrt die ersten Rufe „Mach mal Rauchpausenstopp, Chauffeur“ durch den
Car dröhnen, dauert es im Spielercar logischerweise schon etwas länger. So nach
60 Minuten wird das erste Mal gestoppt und gepfafft. Ebenfalls ein markanter
Unterschied ist bei den mitgeführten Getränken festzustellen. Die Fans saufen das Reservoir auf
der Hinfahrt leer, die Spieler halten sich zurück und löten sich erst auf der
Heimfahrt die Birne voll.
Bei der Musik sind ebenfalls markante Unterschiede
festzustellen. Während im Szene-Car wirklich knüppelharter Sound läuft, ist es
im Spielercar sehr still, absolut soundlos. Nicht weil die Spieler sich
konzentrieren wollen, aber nach 9 Massenscchlägereien im Car, weil man sich
nicht über die Musik einigen konnte, beschloss man dem Frieden zu liebe, ganz
auf die Musik zu verzichten. Da müssen jetzt vielleicht viele Fans schockiert weinen, aber
ich kann Euch trösten: Da jeder Spieler ein Smartphone hat, können sie am Platz
bequem ihr privates Getröte im Ohr haben.
Auch die Spiele im Car (Jassen, Poker, Strip-Poker,
Bodensee-Jass und Extrink-Wettbewerbe) sind ausgestorben. Auch hier waren
Streitigkeiten der Grund, es gab Verlierer die dann tatsächlich tagelang geschmollt
haben und dem Sieger im Spiel mit Absicht keinen Pass gespielt haben. Das geht natürlich
gar nicht. Der Kompromiss-Vorschlag von Lars Leuenberger, doch ein friedliches
Spiel wie „Der Hoppelhase sucht eine Möhre“ von MB zu spielen, stiess nicht auf
Gegenliebe. Vor allem als Chatelain die Spielregeln verschärfen wollte und den
Verlierer auf Trottelfon transferieren worden wäre.
Die Spieler selber verhalten sich ungefähr so wie auf dem
Eis. Wenn einer auf dem Smartphone ein Game spielt, steht Rüfenacht daneben und
beleidigt den Spieler nach einem „Game Over“ massiv. Er weiss wie auf dem Feld,
wann es am besten wirkt. Conacher steht meistens vorne beim Chauffeur und übt
seine blitzschnellen Stockschläge, was den Chauffeur spätestens nach dem dritten
Halstreffer ziemlich in Rage bringt, hat er doch so ziemlich Mühe, das Gefährt so
auf der Strasse zu halten. Dirk König alias Derek Roy läuft unheimlich elegant
auf die Toilette, trifft dort aber das Ziel äussert selten, putzt es aber
immerhin sauber auf. Helbling setzt sich regelmässig auf Lars, weil er ihn
schlicht nicht sieht in diesem grossen Sitz. Jobin verletzt sich meistens schon
im Car beim Stillsitzen, während Simon Moser gesund agressiv überholende Autos beleidigt. Scherwey
hingegen checkt mit 11 Metern Anlauf den Sitz des Vordermannes, mit Vorliebe
wenn der gerade am Essen oder Trinken ist. Danach beginnt Bergenheim depressive finnische
Lieder auf dem linken Nasenloch zu pfeifen. Ihr seht, für Stimmung ist trotzdem
gesorgt.
Der grösste Unterschied ist aber, wenn der CEO mit seinem
Lamaburginni oder so den Car überholt. Das wird den Spielern zwei Minuten
vorher via Handy angekündigt, da müssen sie sich alle eiligst eine Krawatte
überstülpen und in Achtungsstellung am Fenster stehen. Das ginge noch, aber
meistens wiederholt sich das Ganze alle 10 Minuten, da der CEO sich absichtlich
wieder zurückfallen lässt. Aber egal, keine Rosen ohne Dornen, das ist halt
auch hier so.
Das alles gilt nicht für die Fahrt heute auf Langnau, da man
mit dem Car für diese Strecke fast 4 Stunden hat, da dort so Fahrzeuge mit ganz
grossen Rädern mit 11 Stundenkilometern die Strassen verstopfen. Auf Langnau
fliegen die Spieler via Frankfurt und anschliessendem Fallschirmabsprung. Das
Flugzeug wird von Bodemann gesteuert, er war ja mal ein Flieger. Uha.
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