Google+ Hardboiled SCB: Was geht eigentlich im Spieler-Car so ab?

Freitag, 15. Januar 2016

Was geht eigentlich im Spieler-Car so ab?

Diese Frage wird mir sehr oft gestellt. Ich verstehe das, die Fans wollen wissen, wie ihre Lieblinge sich die Zeit auf den langen Auswärtsfahrten vertreiben. Da ich oft für solche Fahrten eingeladen werde, kann ich Euch da relativ gut Auskunft geben. Sorry dass ich davon nicht schon früher berichtet habe, ich wusste nicht dass dieses Thema Euch so interessiert. Aber selbstverständlich hole ich es jetzt sofort nach. Hardboiled SCB schaut auf seine Leser!

Also, es ist natürlich schon ein grosser Unterschied zu einem Fan-Car. Zwar sind die Spieler auch mehr oder weniger gleich gekleidet, aber das ist die einzige Gemeinsamkeit. Während im Fan-Car bereits nach 15 Minuten Fahrt die ersten Rufe „Mach mal Rauchpausenstopp, Chauffeur“ durch den Car dröhnen, dauert es im Spielercar logischerweise schon etwas länger. So nach 60 Minuten wird das erste Mal gestoppt und gepfafft. Ebenfalls ein markanter Unterschied ist bei den mitgeführten Getränken festzustellen. Die Fans saufen das Reservoir auf der Hinfahrt leer, die Spieler halten sich zurück und löten sich erst auf der Heimfahrt die Birne voll.

Bei der Musik sind ebenfalls markante Unterschiede festzustellen. Während im Szene-Car wirklich knüppelharter Sound läuft, ist es im Spielercar sehr still, absolut soundlos. Nicht weil die Spieler sich konzentrieren wollen, aber nach 9 Massenscchlägereien im Car, weil man sich nicht über die Musik einigen konnte, beschloss man dem Frieden zu liebe, ganz auf die Musik zu verzichten. Da müssen jetzt vielleicht viele Fans schockiert weinen, aber ich kann Euch trösten: Da jeder Spieler ein Smartphone hat, können sie am Platz bequem ihr privates Getröte im Ohr haben.

Auch die Spiele im Car (Jassen, Poker, Strip-Poker, Bodensee-Jass und Extrink-Wettbewerbe) sind ausgestorben. Auch hier waren Streitigkeiten der Grund, es gab Verlierer die dann tatsächlich tagelang geschmollt haben und dem Sieger im Spiel mit Absicht keinen Pass gespielt haben. Das geht natürlich gar nicht. Der Kompromiss-Vorschlag von Lars Leuenberger, doch ein friedliches Spiel wie „Der Hoppelhase sucht eine Möhre“ von MB zu spielen, stiess nicht auf Gegenliebe. Vor allem als Chatelain die Spielregeln verschärfen wollte und den Verlierer auf Trottelfon transferieren worden wäre.

Die Spieler selber verhalten sich ungefähr so wie auf dem Eis. Wenn einer auf dem Smartphone ein Game spielt, steht Rüfenacht daneben und beleidigt den Spieler nach einem „Game Over“ massiv. Er weiss wie auf dem Feld, wann es am besten wirkt. Conacher steht meistens vorne beim Chauffeur und übt seine blitzschnellen Stockschläge, was den Chauffeur spätestens nach dem dritten Halstreffer ziemlich in Rage bringt, hat er doch so ziemlich Mühe, das Gefährt so auf der Strasse zu halten. Dirk König alias Derek Roy läuft unheimlich elegant auf die Toilette, trifft dort aber das Ziel äussert selten, putzt es aber immerhin sauber auf. Helbling setzt sich regelmässig auf Lars, weil er ihn schlicht nicht sieht in diesem grossen Sitz. Jobin verletzt sich meistens schon im Car beim Stillsitzen, während Simon Moser gesund agressiv überholende Autos beleidigt. Scherwey hingegen checkt mit 11 Metern Anlauf den Sitz des Vordermannes, mit Vorliebe wenn der gerade am Essen oder Trinken ist. Danach beginnt Bergenheim depressive finnische Lieder auf dem linken Nasenloch zu pfeifen. Ihr seht, für Stimmung ist trotzdem gesorgt.

Der grösste Unterschied ist aber, wenn der CEO mit seinem Lamaburginni oder so den Car überholt. Das wird den Spielern zwei Minuten vorher via Handy angekündigt, da müssen sie sich alle eiligst eine Krawatte überstülpen und in Achtungsstellung am Fenster stehen. Das ginge noch, aber meistens wiederholt sich das Ganze alle 10 Minuten, da der CEO sich absichtlich wieder zurückfallen lässt. Aber egal, keine Rosen ohne Dornen, das ist halt auch hier so.


Das alles gilt nicht für die Fahrt heute auf Langnau, da man mit dem Car für diese Strecke fast 4 Stunden hat, da dort so Fahrzeuge mit ganz grossen Rädern mit 11 Stundenkilometern die Strassen verstopfen. Auf Langnau fliegen die Spieler via Frankfurt und anschliessendem Fallschirmabsprung. Das Flugzeug wird von Bodemann gesteuert, er war ja mal ein Flieger. Uha.

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