Google+ Hardboiled SCB: Schwerer Schlag für die SCL Tigers: Der SCB wird sie am Freitag schlagen!

Mittwoch, 13. Januar 2016

Schwerer Schlag für die SCL Tigers: Der SCB wird sie am Freitag schlagen!

Und wieder steht ein Derby vor der Türe, das einzig wahre Derby im Schweizer Eishockey: die ländlichen SCL Tigers gegen den weltoffenen SC Bern.  Die Ausgangslage ist äusserst brisant. Die SCL Tigers kämpfen um eine möglichst gute Punkteausbeute für die spannenden Playouts, während der SC Bern um die Teilnahme an den langweiligen Playoffs kämpft. Aber egal wie es in der Rangliste aussieht, für die SCL Tigers ist es immer DER Höhepunkt wenn sie dem SC Bern Punkte abnehmen können. Für Spannung wird in der nach wie vor baufälligen Ilfishalle also gesorgt sein.

Wie immer habe ich mich vor einem Derby tief und intensiv mit rhythmischen Bewegungen auf den Gegner vorbereitet. Ich weiss, früher habe ich oft die grausam existierenden Vorurteile über ländliche Regionen herbeigezogen um Witze über die Tigers zu machen. Aufgrund der sportlich brisanten Ausgangslage, werde ich heute darauf verzichten. Umso mehr, als dass ich einen SCL Tigers-Fan näher kennen gelernt habe, den Bänz Haueter, gebürtiger Langnauer, zurzeit wohhaft in Zollbrück. Er hat mir viel über die Kultur des Emmentals beigebracht, so dass ich die Einwohner und den Eishockeyverein nun viel besser begreife. Er hat übrigens gleich das erste Vorurteil  betreffend Kleidung (dickgerippte Manchester-Hosen etc.) entsorgt. Er stand elegant vor mir, seine Turnhosen sahen gut aus, ebenso seine Wanderschuhe.

Wir haben viel diskutiert. Themen, die ich halt einfach so im Kopf hatte. Und der Bänz konnte mir so ziemlich alles widerlegen. Auf mein Argument, dass die Berner viel  tierliebender seien, konnte er gut kontert. Auch die Emmentaler haben ausnahmslos Haustiere, klar, sie essen sie allesamt auf, aber um das geht es ja nicht. Oder die Musik, ich schwärmte von Pop, Rock, Hardrock, Heavy Metal, Speed Metal … doch sie haben tatsächlich ähnliche Musik, einfach auf total anderen Instrumenten. Die Handorgel ersetzt die Gitarre, das Zitterbrett ersetzt die Keyboards, mit den Zoggeli simulieren sie ein Schagzeug. Er hat mir eine Schalplatte Vinyl (78 Touren) abgespielt, wo die „Moosbueben Achertrueb“ gewaltig abhandörgelten. Bänz jauchzte was wie „das ist eben Speed Ländler“ und bangte seinen Head wie ein rasiertes Lama.

Auch in der Sexualität musste ich mich beschämt belehren lassen. „Früher haben wir mit dem Weib geschlafen weil wir Kinder wollten“ sagt ein sichtlich erregter Bänz. „Doch heute ist das anders geworden, heute schlafen wir mit dem Weib damit wir nicht mehr so viel onanieren müssen“. Die sexuelle Revolution hat auch im Emmental deutlich Einzug gehalten.  Während sie früher durch monatelanges nichtwaschen der Genitalien verhüteten, kommt im Emmental nun auch die moderne Verhütung zum Zuge. Fast 80 Prozent der geschlechtsreifen Emmentaler Frauen essen die Pille, damit es ganz sicher wirkt, gurgeln sie danach noch mit einem Kondom.


Deshalb blicke ich mit anderen Augen auf den Knaller vom Freitag – denn ich nehme die SCL Tigers seit Bänz  Haueter nun total ernst. Für uns ist es ein unsäglich wichtiges Spiel – auch weil die Konkurrenz für den 8. Platz gestern knapp aber total massiv verdient gescheitert ist  und mit 0 Punkten aus der Dienstagsrunde gesemmelt wurde. Uns bringen nur 3 Punkte weiter, und die müssen einfach zu holen sein. Aber eben, im Emmental zu gewinnen kriegten wir in der Regular Season meistens nicht hin, es braucht jetzt himmelarschnochmal einen Exploit. Hinten mal dicht machen, vorne mal einschieben, dazu als Fan die Lutz geniessen, es muss abgehen, wir brauchen vor dem Heimspiel gegen Davos die 3 Punkte – sorry Langnau!

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