Google+ Hardboiled SCB: Tuni Hardboiled erhöht die Kadenz auf Playoff-Niveau und blättert im Geschichtsbuch

Donnerstag, 2. März 2017

Tuni Hardboiled erhöht die Kadenz auf Playoff-Niveau und blättert im Geschichtsbuch

Ja liebe Freunde, ihr merkt es, bei mir zuckt es gewaltig. Die schönste Zeit steht vor der Türe, die Vorfreude ist so gewaltig gross, auch weil wir eine sehr beruhigende Saison hatten bis jetzt. Das jetzt mit Biel ein äusserst unangenehmer Gegner in den Viertelfinals auf uns wartet, ist eigentlich egal. Wer Meister werden will, muss einfach jeden Verein, der sich in den Weg stellt, wegräumen. Wer der Gegner ist, spielt keine Rolle. Natürlich kann der EHC Biel uns 4 mal schlagen ... sicher sein kann man in den Playoffs nie. Die Euphorie in Biel gepaart mit einem sackstarken Torhüter können gerade in den Playoffs eine massive Winner-Mentalität hervorbringen. Es liegt an uns, mit harter Arbeit die Serie in die für uns guten Bahnen  zu lenken. Ihr wisst wie ich bin: wenn ein Klub uns 4 mal in einer Serie schlägt, bin ich der Erste, der neidlos gratuliert. In einer best-of-seven-Serie gibt es keinen Zufallssieger.

Deshalb blättere ich nun im Geschichtsbuch leicht zurück - genau 28 Jahre. Da trafen die Piller zum ersten Mal auf uns. Es war ebenfalls das Viertelfinale, damals aber noch mit der doofen "best-of-three"-Serie. 2 Spiele gewinnen und man hatte es geschafft. Der Druck war logischerweise noch grösser. Biel hatte schon damals Freude, wenn sie uns schlagen konnten. Sie lagen uns auch in dieser Zeit nicht besonders gut. Wir waren damals seit 10 Jahren ohne Titel (ich weiss, Fribourger sagen jetzt "ach, nur?"), 1986 am grünen Tisch wieder aufgestiegen und zum ersten Mal wieder so richtig mit einem guten Team unterwegs. Hinten Hexer "Toto" Tosio, dann Rauch, Beutler, Ruotsalainen, im Sturm Haworth, Howald, Bärtschi, Hotz, Cunti, Dekumbis und wie sie alle hiessen. Schlussendlich wurde es ja einer der emotionalsten Meistertitel, weil wir nach Biel dann auch Kloten und Lugagel schlugen. Aber kommen wir zurück auf die Serie gegen Pill.

Spiel 1 gewannen wir ohne gröbere Probleme im heimischen Tempel. Da atmete ich schon grob durch. Wie gesagt, eine Heimniederlage hätte bereits im nächsten Spiel das Ausscheiden bedeuten können. So konnten wir aber mit der Führung im Hintern ins Seeland reisen. Man wusste, dass man mit dem nächsten Sieg bereits im Halbfinale stehen würde.

Ich habe Euch als Bild des Matchtelegramms hingepflastert. Sorry für die leichte Unschärfe, aber lesen kann man es trotzdem. Biel konzentrierte sich darauf, unsere Stürmer zu neutralisieren. Bei diversen Leuten war das nicht möglich, ich denke da an Alan Haworth, der sich meistens mit einer Faust aufs Maul für zu harte Deckung revanchierte. Biel hatte damals noch Anken im Tor, die Legende, einer der kleinsten Torhüter ever, der aber eine grossartige Karriere hatte und mit Biel sogar 3 mal Meister wurde. Aber die Bieler hatten einen Mann nicht auf der Rechnung: Reijo Rexi Ruotsalainen, unser Kultfinne mit der #29. Er war schneller als alles, was ich je auf einem Eisfeld gesehen hatte. Rexi kurbelte unsere Angriffe unermüdlich und mit chirurgischer Präzision an.

Im ersten Drittel schoss uns Alan Haworth in Front, doch der Bieler Kultverteidiger Dan Poulin glich mit einer Granate sofort wieder aus. Im zweiten Drittel wogte der Kampf hin- und her. Kurz vor Schluss bediente Dekumbis den Pietro Cunti, wir führten wieder. Im Schlussdrittel lief Biel dann gegen Tosio an ohne Ende. Klar, die Badehosen drohten. Da kam der grosse Auftritt unseres Finnen. Erst bediente er Pesche Bärtschi (der Oberländer, der vorher noch in Biel spielte ...), nur 3 Minuten später lancierte Tinu Rauch den Rexi, der mit voller Geschwindigkeit die Scheibe annahm und solo auf Olivier Anken ziehen konnte (als Verteidiger ...!). Souverän machte er dem Keeper der Bieler einen Knoten in die Beine, das 4:1 war die Entscheidung. Dank einem magischen Ruotsalainen. Die beiden Tore danach zum Schlussresultat von 2:5 interessierten nur noch die Statistiker.

Der Jubel in Bern kannte keine Grenzen, in den ersten NLA-Playoffs der Geschichte gleich ins Halbfinale, man hätte die Welt küssen können. Biel tröstete sich damit, dass sie die Verlierer der Herzen waren (die Fans liefen danach 11 Monate mit Lady Di-Masken rum). Etwas, was sich auch dieses Jahr wiederholen könnte, ich hätte nichts dagegen. Die Zeit vergeht, die Farben bleiben, in diesem Jahr werden andere Spieler Playoff-Geschichte schreiben. Damit gebe ich zurück in die Gegenwart.

HIer könnt ihr Euch den Ofen ansehen:  Rexi läuft durch

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