Google+ Hardboiled SCB: SC Bern - HC Ambri Piotta 4:3

Samstag, 10. Januar 2015

SC Bern - HC Ambri Piotta 4:3

Ich gebe es zu. Auch ich als unbarmherziger, knallhartrer, kaltduschender, Zigarette auf der Zunge ausdrückender Schreiber hatte heute ein Mü Mitleid mit den Ambrosen aus der Leventina. Nach einem von uns äusserst durchzogenen Spiel schossen wir den Siegestreffer nach 59 Minuten 59 Sekunden und 9 Zehntelsekunden. Eine Zehntelsekunde vor Schluss schlug die Scheibe zum entscheidenden Treffer ein! Eine Zehntelsekunde! Das ist die Durchschnittszeit eines Fribourger Geschlechtsaktes! Unvorstellbar glücklich haben wir diese 3 Punkte geholt. Leader sind wir geblieben. Aber, ich sage es ganz hart, so richtig verdient haben wir es uns nicht. Gegen Ambri verloren wir genau 2 mal völlig den Faden und wirkten fahrig, so dass die Ditschinos immer mehr an ihre Chance glauben durften. Aber egal, wer redet morgen noch darüber, kein Mensch, auch ich nicht. Viel mehr zu reden gibt sicher die Spannung am Strich, wo Fribourg ja mit einem Sieg in Lausanne und einer Niederlage von Biel wieder unglaublich nahe dabei wäre. Moment, ich schau mal schnell im Teletext ... uh, das ging nicht ganz wie gedacht. Egal, was sind schon 7 Punkte aufholen. Ein Klacks! Man hat ja noch 12 Spiele Zeit!

Also, ich rieb mir heute einmal mehr in den Augen. Deja vu. Wie gestern verlöffelten wir den Start sagenhaft unsäglich in die Unterhosen. Irgendwie waren 3 Minuten gespielt und Ambri führte bereits mit 2:0. Tiefschlaf im Januar, ein geiler Song der berühmten Fribourger Alpenband "Die Hautmilben", die ja leider ihren Rücktritt gegeben haben weil Fribourg 7 Punkte Rückstand auf den Strich hat. Und nur noch 12 Spiele Zeit. Egal. Also, was bei uns aber dann nicht lief, war das sogenannte Riemenreissen. Das Spiel plätscherte wie die Urinabgabe einer Oma durch den Bitz, sagenhaft. Und Beppo musste uns massiv retten, das 3:0 lag in der Luft wie ein Verliererduft. So langsam steigerten wir dann das Tempo und kamen so langsam vor das Tor der Plankoblu. Es war dann Plüsch, der uns mit dem Anschlusstor die Hoffnung wieder anrührte. A propos Hoffnung: 7 Punkte in 12 Spielen aufholen haben weltweit von 130 Mannschaften genau 2 geschafft, das als Hoffnungsgruss auf Fribourg. Ein Team war Traktor Ohr aus Russland, das andere Slovan Slibowitz aus Slovenien.

Im zweiten Drittel war dann endlich mehr Power da. Die Ambrosen wurden nun eingeschnürt, wie es für ein devotes Team gehört. Aber leider waren wir nur durchschnittliche Auspeitscher, einfach Ledermann Plüsch war im Schuss und servierte dem Lochrand die Scheibe zum Ausgleich auf den Stock. Und als Ambri vor lauter verteidigen auch mal foulte, war es wieder Plüsch der massiv haltbar zum 3:2 einnetzte. Geil. Was genau machen wir ohne Plüsch? Nicht mehr viel sage ich, denn der Rest tut sich massiv schwer mit Tore schiessen, auch wenn es geile Chancen gab (Joenssu erinnert doch langsam ein bisschen an Leckdonner, nicht?). Aber, das war eben dann nicht gut, danach verloren wir wieder den Faden wie eine alte Näh-Oma aus Kambodscha, die für 1.20 Tageslohn T-Shirts näht und nach Fribourg schickt. Unerklärlich dieser Nachlasser, den Ambri wankte, fiel so aber logischerweise nicht.

Im letzten Drittel hätte ich eigentlich die Entscheidung erwartet, doch wir verschossen grauenhaft viele Angriffe, die Ambri-Schar kam nun plötzlich auch wieder zu Chancen, das hätte ein Warnschuss sein müssen. Doch wir waren zu locker in der Phase, so dass der Steiner Simon, geborener Ramseier, zu meinem Entsetzten herrlich ausglich. 3:3 und ich nervte mich. Klar setzten wir dann zu einer Schlussoffensive an, zeigten aber mehr oder weniger noch das Versieben von Chancen weil man einfach wieder zu kompliziert spielte. Wir hatten das Messer am Hals, ein Herr Ambri aus dem Tessin musste dann auf die Strafbank, so kam es zu dieser unhuren knappen Entscheidung durch den Garten. Hart für Ambri.

Also, 6 Punkte sind logo geil, Leader ist auch geil, aber wir müssen neben den Punkten jetzt dann auch wieder an gewissen Automatismen arbeiten. Aber ich will nicht weinen, ich freue mich ab Spielen, die man gewinnt obschon man sie eigentlich nicht gewinnen sollte. Weinen würde ich erst, wenn wir 7 Punkte Rückstand auf den Strich hätten und nur noch 12 Spiele zu spielen wären. Ja ich weiss, das gibts nicht, sagt ihr jetzt sicher. Doch doch, Fribourg ist scheinbar in dieser Situation. Egal. Übrigens: Warum hat das Pellentier nach dem 4:3 nicht noch ein Timeout genommen?? Uha uha uha, der war gut.

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