Google+ Hardboiled SCB: Mir ist es eine Spur zu ruhig

Dienstag, 27. Januar 2015

Mir ist es eine Spur zu ruhig

Hasst Ihr das auch? Da spielt man in ein paar Stunden den absoluten Brüller gegen die Playout-Dominatoren aus Rapperswil, aber auf keinem Online-Portal ist eine angemessene Vorschau für diesen Klassiker ersichtlich. Das Spiel wird in 210 Länder live übertragen (in ein paar Ländern muss einfach Edelstink verpixelt werden). Noch vor einem Jahr schrieben sich die Zeitungen die Arschbacken wund, da wir in der Scheisse sassen und sie wie Geier auf uns herum hackten. Nun führen wir die Tabelle mit einem fast ausserirdischen Vorsprung an und alles ist verstummt.

Mich nervt es aber nicht nur weil ich geil auf Publicity bin. Ich hatte ehrlich gesagt auch das Gefühl, dass man das Pleite-Wochenende gegen Ambri und Zug etwas zu schnell in der Versenkung verlocht hat. Gegen Ambri spielten wir hinten schlichtweg unterirdisch, konnten immerhin in der Offensive was werkeln. Gegen Zug war es dann genau umgekehrt, da waren wir hinten relativ dicht, waren aber in der Offensive gefährlich wie ein Hasenfurz. Mein Matchbericht gab die Gefühle unverdünnt und real wieder. Mit grossem Erstaunen las ich dann in der Presse so Sachen wie "... wurde Zug 60 Minuten dominiert, man war aktiver, nur die Tore fehlten, also trotzdem ein gutes Gefühl". Ja genau.

Ziel des Spiels "Eishockey": 1 Tor mehr schiessen als der Gegner. Basta. Du kannst von mir aus im Studio "Lederfurz" die Leckzofe dominieren, wenn Du nach Hause gehst und merkst dass sie Dir einen Tausender aus dem Geldseckel gestohlen hat, bist Du trotzdem der Loser. Nein nein, so einfach darf man das Wochenende nicht abschreiben. Wir müssen dringend wieder zu den Tugenden vor Weihnachten zurückkehren. Unser Hockey ist nicht mehr gleich. Der Zug zum Tor wird, wie gegen Ambri, total vergessen, dann gegen Zug übertreibt man es und steht sich selber im Weg oder schiebt die Scheibe 3 Meter vor dem Tor zum Manndli rüber, das 10 cm näher steht. Die Selbstverständlichkeit, der Instinkt ist verloren gegangen. Es sah alles einstudiert aus, wie der Erstklässler der sein jämmerliches Samichlaus-Gedicht vor versammelter Verwandtschaft rausweinen sollte.

Die Playoffs beginnen in 4 Wochen, es bleibt noch genug Zeit um die Korrekturen anzubringen. Niederlagen sind nicht schlimm in unserer Situation, das weiss ich, aber die ART UND WEISE dann halt schon. Ich weiss, dass alle sagen "spielt keine Rolle für die Playoffs ob man 1. oder 2. wird". Die gleichen Leute sagen dann nach einer Niederlage im 7. Spiel in Davos "schade hatten wir nicht Heimvorteil, dann hätten wir es gepackt". Studieren bringt nichts, einfach durchziehen, die Gegner eintopfen wie Wurstweggen, mir ist es egal ob wir als Erster gegen Biel oder Fribourg hätten, wer Meister werden will hat kein Wunschkonzert. Basta.

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