Wir holen an einem total versauten Wochenende gerade mal einen beschissenen Punkt - und es ist nichts passiert, im Gegenteil, wir halten den Z auf Distanz und auf Davos erhöhen wir den Vorsprung sogar. Eigentlich unglaublich. Aber so ist Hockey. Sagt man so. Das heute Abend war aber garantiert kein Hockey, das war ein grauenhaftes, stimmungloses, emotionsloses Gekratzte. Eigentlich müssten wir uns in den Armen liegen, dass wir diesen Punkt geschenkt gekriegt haben. Ein zweiter Treffer von Zug hätte uns wohl in der regulären Spielzeit erledigt. Für uns ist nichts passiert, Zug hat die Playoffs geholt und Lugano endgültig auf Rang 5 gehobelt und kann durchaus jetzt noch um die ersten vier Plätze mitspielen.
Also, ich als extrem gegerbter verlederter, trotzdem immer frisch und gutriechender langjähriger Haudegen kann Dir meistens bereits nach ca. 5 Minuten sagen, wie das Spiel werden wird. Und ich täusche mich wirklich selten, nur jedes zweite Mal. Aber heute war mir bereits nach ein paar Sekunden klar, dass es wohl einen Abfall-Matsch geben wird. Das erste Drittel brachte den Spielfluss eines abgemagerten Pavians, nur das die Ärsche nicht ganz so rot waren. Was da an Fehlzuspielen über das Eis hoppelte, passte eigentlich nicht zum Thema "Spitzenkampf". Grauenhaft. Zug machte primär mal nichts fürs Spiel, sie standen hinten gut rein und schützten Stefanie von Monaco gut ab, der gesamte Fünfer-Block war quasi das gefüllte Kondom für die Frau im Tor. Wir spulten irgendwie ein Analphabeten-Hockey runter, wirklich grässlich zum anschauen. Klar war ein Chancenplus da, aber wir waren einfach nicht bereit um ein Tor zu erzielen.
Das zweite Drittel gurkte im gleichen Stiel durch die Suppe. Die einfachsten Pässe verreckten an einer Halbaffen-Puckannahme oder weil die Scheibe auf Penis-Höhe gefolgen kam. Hatten wir dann mal die Chance, schoss der Mensch aber dann nicht, sondern versuchte noch einen Wunderpass auf einen noch freieren Hamster, das konnte nicht gut gehen, lies oben warum. So kompliziert und umständlich habe ich das Team ganz lange nicht mehr gesehen. Zug konnte nun auch das Chancenverhältnis etwas ausgleichen, aber wenn ein Hockey-Spiel fast 2 Drittel lang 0:0 steht, dann ist es zu 99% ein Affengame. Zug erlöste dann die Statistiker als sie 18 Sekunden vor Schluss dieses Drittels die Führung erzielten. Voraus gingen grobe Stellungsfehler, da konzentrierten sich ein paar Mannen aber ganz und gar nicht auf ihren Job.
Das letzte Drittel war dann das beste schlechte Drittel von heute Abend. Immerhin biss man nun etwas kräftiger und suchte den Ausgleich. Allerdings war es schon fast dramatisch, wie die Spieler sich die Verantwortung gegenseitig in den Hintern puderten, anstatt gepflegt zu knallen suchte man immer wieder den doofen letzten und genialen Pass, der definitiv seit Minute 1 nicht ankam. Aber man lernte nicht daraus. Wie schwererziehbare Hängebauchschweine. Egal. Ein Murksofen von der Vierzig brachte uns dann immerhin zum Ausgleich. Eben, glücklich, ob verdient oder nicht stelle ich mal in den Raum. Dabei blieb es, in der Verlängerung waren wir mehr oder weniger froh dass wir nicht schon da abgeklepft worden sind.
Es ging ins Penaltyschiessen. Zug machte aus 5 Penaltys 4 Tore, das sind Dimensionen wie im Fussball, ich kritisiere aber hier nicht Beppo, er hat gut gehalten in diesem Spiel. Aber ein Penaltykiller wird er definitiv nicht mehr werden, das war Mann gegen Mann und Zug schoss fast jede Scheibe rein. Da wir nur 2 mal trafen, war das die Entscheidung.
Es beunruhigt mich nicht so sehr, was im Moment abgeht. Eine Krise ist es nicht, viel mehr spielt man jetzt gegen Teams die ums Überleben kämpfen und schon im Playoff-Modus sind, oder sie fighten wie Zug um eine gute Ausgangslage. Die Zuger liegen uns in der Regular Season nie besonders, aber die sind eh kein Thema da sie im Halbfinale die Koffer packen können, egal gegen wen. Aber wir müssen acht geben, dass wir nicht in das total unproduktive Kurvenhockey abrutschen. Von der Geradlinigkeit sah ich in den letzten Spielen fast nichts mehr. Aber, das nur zum Aufzeigen, diese Phasen machen die Spitzenteams halt einfach mal durch, man schaue auf den Z oder Davos, die in Rappi fast zweistellig geduscht wurden. Lieber jetzt als in einem Monat. Also, nichts passiert, es tut vielleicht sogar gut gehen wir am Dienstag als Underdog auf Rappi. Uha.
Samstag, 24. Januar 2015
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