Wären wir eine Salami, würde jeder Esel sich weigern, mal zu dem verarbeitet zu werden. Wären wir ein Salat, würden die Gurkenscheiben mit einer Hechtrolle aus der Schüssel fliegen. Freiwillig. Grosser Gott, was war das heute Abend wieder für ein Gemurkse. 20 Minuten waren ansprechend, 40 Minuten waren ungeniessbar, unser Verfalldatum reicht wieder nicht für 60 Minuten ansprechendes Hockey. OK, die 3 Puntke, der Sprung auf Rang 5, die Neustadiönler überholt - aber sind wir ehrlich, für dieses Gekratze hätten wir einen Denkzettel verdient gehabt. Kloten, wahrlich keine Übermannschaft, wird sich wohl noch bis zum nächsten Spiel fragen, warum man nicht mindestens einen Punkt hier abgeholt hat. Aber eben, nach 4 Spielen und 0 Punkten sind wir mal primär froh, dass wir nun 6 Punkte hingelegt haben.
Also, der Sieg gestern schien gut getan zu haben, das war zu erwarten. Im ersten Drittel blitzte ab und zu Spielwitz auf, es gab sogar eine Kombination über mehr als 2 Spieler, die Pässe kamen zwar unregelmässig genau, aber immerhin. Kloten war in diesem ersten Drittel kaum präsent, wir entwickelten den Druck und dominierten. Allerdings war schon im ersten Drittel ersichtlich, das der Sturm weiterhin auf Zufallsaktionen angewiesen ist, es ist ja schon gut wenn man Chaos vor dem Tor produziert, aber irgendwie kann das nicht die einzige Lösung sein um Tore zu schiessen. Unsere Bemühungen wurden immerhin durch Moses Moser zur Führung genutzt, allerdings nutzte er da eine sackschwache Abwehrleistung der Kotmaschinen aus Kloten aus.
Im zweiten Drittel rapsten wir dann wie das gleichnamige Öl die Treppe runter. Mein Gott war das ein Gestocher und Geknorze. Sorry, aber ich mag mich immer noch nicht anfreunden damit, dass wir die Schönheit des Hockeysports quasi mit den Füssen treten. Die Missverständnisse nahmen bedenklich zu, Torchancen waren nicht zu sehen, oder dann eben per Zufall entstanden. Und als wir in Unterzahl ein 2:1-Break fahren konnten, hätte ich 100'000 geduschte Fribourger gewettet, dass wir KEIN herausgespieltes Tor oder überhaupt eine herausgespielte Aktion sehen. Wie recht ich hatte. Die Blume schoss dem Fossil Gerber mitten in den Ranzen. Zu dieser Zeit hatte Kloten schon lange ausgeglichen, relativ billig kamen sie zum Ausgleich. Aber der war verdient, den die guten Chancen hatte nun eher der FC Flugnachthafen.
Das letzte Drittel steigerte den Murks dann noch. Klar, man muss dem Team lobend auf den Po tätscheln, dass sie wirklich fighten, aber es kommt mir irgendwie immer so vor, wie wenn ein Freier im Puff mit einer 2-sprossigen Leiter auf einen Fleischmocken von 230 kg raufgagern müsste. Irgendwann schafft er es, aber so richtig geil ist es dann trotzdem nicht. Unsere Druckwelle war nicht mehr, wie im ersten Drittel, ein ratternder Zwiebelfurz, es war eher ein zischender Knoblauchwind. Aber es reichte dann immerhin zu Strafen, die wir 12 Minuten vor Schluss durch Trüffelnacht ausnutzen konnten. Ausgerechnet im Powerplay, das während des Spiels auf den Level "3. Klasse mit Frühfranzösisch" abgerutscht war. Kloten konnte diesen Ofen nicht mehr löschen, wir gewannen 3 Punkten, verloren aber meine gute Laune. Und Kolbensu. Und Ehebett. Was die beiden genau haben ist noch nicht bekannt, aber würde ja gerade passen wenn sie bis Ende Mai ausfallen würden.
Also, die Punkte haben wir gut geholt, spielerisch befinden wir uns immer noch zwischen Steinzeit, Scheisspässen, Wurstschüssen und grandiosem Fight, gewürzt mit Missverständnissen en masse, Pässe aus der Abwehr à la blindes Huhn und Spielwitz aux Friedhof. So langsam aber sicher werde ich auch ungeduldig, denn so sind nicht einmal mehr die Heimspiele ein Garant für Unterhaltung.
Samstag, 3. Oktober 2015
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