Uh, das ist etwas schwer, dieses Spiel zu beschreiben. Etwa so: Aus jedem flüssigen Stuhlgang kann eine Verstopfung werden, auch wenn man es nicht glaubt. Das trifft es in etwa. Froh war ich, das unsere Jungs in keiner Art den Fliegern den Platz überlassen wollten, auch wenn die wie ein Henker um die Playoff-Quali kämpften. Wir, als stolzer Leader, wollten den Heimsieg, waren nach einer 3:0-Führung ungefährdet, öffneten dann aber unser Herzen, Hosen und Stöcke, damit die Klotener uns noch gefährlich nahe kamen. Es war auch speziell, dass unser Capitano natürlich total im Interesse aller Medien stand, weil er doch nächste Saison nicht mehr bei uns spielen wird. Plüsch Ferdu mag dieses hyperventilierende Getue eigentlich ja gar nicht - umso geiler war es, dass er den Gamewinner ins Netz setzte. Die 3:0-Führung tönte lange gut, wäre aber ohne einen erneut sackstarke Leo niemals möglich gewesen. Absolut grandios, was er bis kurz vor Schluss alles abgelesen hat. Nun, sei es wie es ist, wir haben mit dem 3:2-Sieg die Klotener wohl in die Playouts gebombt, ohne dass ein Verteidiger von uns das grossartig im Blick angekündigt hat.
Das erste Drittel war zwar ziemlich schnell, aber auch ziemlich verkantet. Die Klobrillen machten artig ihre defensive Arbeit, der unheimlich alte Gerber hielt ziemlich gut, auch weil wir halt wieder nicht so schossen wie man schiessen sollte. Ich weiss, es sieht immer einfacher aus von der Tribüne. Aber das Startdrittel drohte mit einem 0:0 zu enden, obschon wir das Ganze gut im Griff hatten. Das begann mich zu nerven. Aber man soll das Drittel nie vor dem Ende verfluchen. Sekundenbruchteile vor der Sirene knorzte uns der Lasche dann aber doch noch die Führung rein. Verdient, denn vorher zeigten wir ein paar richtig geile Angriffe, die aber nicht kaltblütig genug abgeschlossen wurden. Oder die Stürmer ab der Passstaffette selber schwindlig geworden sind.
Im zweiten Drittel drohte das Spiel ein ein plätscherndes Gletscherwasser abzugleiten. Kloten war immer noch angeschlagen vom Rückstand und reagierte erstaunlich passiv. Das Spielkonzept blieb in unseren wohlgepflegten Klauen. Die guten Angriffe versandeten dann halt leider immer wieder, so dass es einen Abwehrfehler brauchte, den Gewinneron mit einem herrlichen Angeltreffer zum 2:0 einlochte. Das war mal ein Abschluss! Nun hörten die Flieger auf mit Winseln und griffen energischer an. Nun zeigte sich die ganze Klasse von Leo. Er ist unter Druck unglaublich gut. Kloten schien keinen Weg an ihm vorbei zu finden. Dabei ist er doch schlank und rank. Aber seine Reflexe und Übersicht sind eine Augenweide.
Im letzten Drittel konnte dann unser Capitano das vom ganzen Stadion gewünschte Erfolgserlebnis feiern. Im Powerplay, das aber ansonsten überhaupt nicht gut war, konnte er dem inzwischen noch älter gewordenen Gerber die Scheibe zum 3:0 zwischen den Krampfadern reinschieben. Eigentlich war jetzt alles klar, doch eben, ein Verein wie Kloten wird nicht aufgeben, da die Playout-Suppe quasi schon in den Unterhosen dampft. Eine kleine Nachlässigkeit von uns wurde bestraft, nur noch 3:1, und als im Powerplay das 3:2 erzielt wurde, gab es doch noch Spannung. Und das nicht zu knapp. Bei einer erneuten Unterzahl gegen uns lag der Ausgleich einige Male in der Luft. Aber weil unsere Abwehr den Windgang nun wieder unter Kontrolle hatte und die Scheibe wegfurzen konnte, blieb es bei diesem schlussendlich verdienten 3:2.
Morgen wird uns genau das gleiche erwarten, wenn das ganze Emmental irgendwie doch noch in die Playoffs kommen will. Wenn wir jetzt ganz faire Buben sind, schlagen wir auch die, obschon wir dann den doofen Lugagels das Ticket lösen. Aber ist Wurst. Spiele gegen solche Gegner wie Kloten oder Langnau simulieren Dir ja quasi, wie es dann in der ersten Playoffrunde zu- und hergehen wird. Es war ein Arbeitssieg heute, nicht mehr und nicht weniger, aber nur mit arbeiten kommt man an die geilen Partys, weil man sonst ja keine Kohle verdient hat. Leader und basta!
Freitag, 17. Februar 2017
17.02.2017 SC Bern - EHC Kloten 3:2
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