Mehr auf die Spitze treiben kann man es ja nicht mehr. Wir kehren ein Spiel, das eigentlich mit 300 Tonnen schon am Boden verankert war und für Genf auf dem Präsentierteller wie Wackelpudding französisch rumschwabbelte. Nach unglaublich zähen Minuten gelang uns dann tatsächlich noch die Wende und wir grübelten einen erneuten Sieg in den Gewinnersack. Allerdings brauchten wir Glück, für meinen Geschmack fordern wir das Verlieren ab und zu noch zu sehr heraus.
Also, Genf ist nicht Kloten, das merkt man schon wenn man sich die Neander-Abwehr anschaut. Der Kleinste ist 210 cm, der grösste konnte aus Zeitdruck bis heute nicht vermessen werden. Dementsprechend haben wir auch immer Mühe, gegen die vom Dauerjammeri McSorbet angetriebenen Schlachtrösser zu dominieren. Heute war es genau so. Die Senfer brannten uns wieder in den Nüssen ohne Ende. Das Startdrittel war dann auch ganz und gar nicht das, was man spielen sollte. Wir waren gut bis in ihr Drittel, dort war die Hose dann aber töter als tot. Wir kamen so zu zwei Halbchancen, die Genfer liessen fast nichts zu. Im Gegenteil, als es vor Schäfer unübersichtlich wurde war die Scheibe dann auch drin und wir durften mit einem Rückstand in die Kabine.
Im zweiten Drittel war dann etwas mehr Schaum vor dem Hirn und wir hebelten uns nun sogar echte Torchancen auf die Stöcke. Aber die Scheibe lief in diesem ganzen Spiel ganz selten für uns, gut, als es dann wichtig wurde schon. Aber in diesem zweiten Drittel konnte Genf sich auf das vermüllern in der Defensive konzentrieren. Bei uns hopperte jeder zweite versuchte Pass gegen den Lauf des Empfängers oder der Empfänger konnte den guten Pass nicht annehmen. Die Schüsse waren ein paar mal gut, ganz oft aber schlecht. Als der Schäfer dann eine Scheibe nicht festhalten konnte (er war heute nicht so gut wie in den vorherigen Spielen - rettet aber dann den Sieg), schoben die Genfer voll kindisch das 2:0 in unseren Kasten. Uff, irgendwie glaubte ich nicht mehr so richtig an die Wende, aber seit wir wieder ein Team sind, darf man uns eben niemals aufgeben. Das macht Stolz!
Im letzten Drittel, der Metzger hatte wohl einigen Jungs die Ohren langgezogen wie alben der unhuren doofe Lehrer in der Schule, ging es besser ab. Nun war der Zug zum Tor besser, es wurde agressiver, was auch sofort belohnt wurde. Dufter heisst der junge Bursche, sagen wir ihm doch einfach Deo, das kann man sich besser merken. Also, der Deo zog aber sowas von geil in den Angel ab - selten gesehen! Wir waren wieder dran, und bei Genf liess die Wirkung von ihrem Zäpfchen wohl nach, die waren fast platt. Das half uns aber wenig, denn wir geigten halt immer noch eine Spur mit zuviel "das kommt dann schon" im Bitz umher. Ich wusste ja nicht, dass das dann sogar stimmte. Es war Schwerweh der uns zum Ausgleich schoss, was für ein Jubel. Aber Achtung, danach versemmelte Genf den Sieg, da war der Schäfer wieder auf der glücklichen Seite.
Die Verlängerung schien dann entschieden, denn Gagelhardy musste auf die Gefängnisbank. Genf mit der grossen Chance bei 4 gegen 3 - doch Plüsch Ferdu entwischte wie ein junger Gott. Solo vor dem Schwammmann oder wie er heisst, er liess ihm keine Chance, die Halle zitterte, bebte, hudelte! Geil!
Dank dem Schlussdrittel und dem Shorthander ein trotzdem geiler Abend. Ich hätte aber wohl sehr anders geredet, falls es nicht zum Happy End gekommen wäre. Aber egal, 2 Punkte nach 0:2 sind geil. Und: wir haben endlich wieder ein Team! Danke Boucher, Du Chef aller Metzger! Das macht Spass.
Samstag, 13. Dezember 2014
13.12.2014 SC Bern - Genf Servette HC 3:2 nV
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