Uha uha uha. Darf ich es mal so sagen: im Moment können wir machen was wir wollen, wir gewinnen am Schluss einfach. Dieses Spiel hätten wir trotz einer 3:0-Drittelsführung nach dem ersten Drittel nie und nimmer gewinnen dürfen. Weil wir, was sich schon gegen die Hutzenbröhne angebahnt hatte, die nötige Intensität plötzlich in der Kabine vergessen hatten. Wir bauten Senf auf, als ob wir eine Cervelat gewesen wären. Genf motorte uns im zweiten Drittel beinahe in den Abgrund, weil sie innert ein paar Minuten ausglichen und noch 2 strittige Szenen hatten, die fast ein Tor gewesen wären. Aber nur fast. Im letzten Drittel ging es eine Spur besser weiter für uns, allerdings wäre man mit einem Punkt gut bedient gewesen. Doch dann kam kurz vor Schluss eben unser Akrobat, der nach Alkohol bellt: Was für ein Hammerofen zum 4:3! Dieses Tor brachten wir dann über die Zeit, so dass wir einfach mal locker seit 9 Spielen nicht mehr wissen, wie man ablutschen tut. Schreiben wir der "Bravo"? "Lieber Doktor Sommer, wie lutscht man ab?". Dort waren doch alben so Fragen, nicht?
Im ersten Drittel war alles noch gut. Zwar brillierten wir nicht spielerisch, aber wir waren bereit um die eindimensionale Sesamstrasse aus Genf abzufangen. Ein paar Konter sahen sogar recht schnittig aus, hinten brannte es sehr selten. Dann schlugen wir zu. Wenn man halt das Ehebett vor dem Tor vergisst, heisst es schnell mal "Tor für uns". Diese Führung beflügelte uns sichtlich, es ging nicht lange bis wir die Sorbet-Truppe erneut in die Scheisse zogen. Ein Traumpass von Bidu auf Schwerweh, der schnelle Bube verwertete eiskalt vor dem Hans-Robert Eier. Und als Deckenfrau im Powerplay das 3:0 hinpfefferte, lag ich schon siegestrunken im Gras. Zu früh gefreut? Nein, eigentlich nicht, nur hätte die Spannung sich echt selber irgendwohin ficken können.
Im zweiten Drittel, als der hochrotköpfige McSorbet den total Angriff befahl, hätten wir mit relativ wenig Aufwand den endgültigen K.O. für die Senf-Buben provozieren können. Aber was ging denn nun ab? Ich hatte das Gefühl, dass unser Team nun auch am #mannequinchallange mitmacht. Aber da haben die Jungs was falsch verstanden, diese absolute Unbeweglichkeit macht man in der Kabine und stellt es danach auf YouTube oder so. Genf rollte, schoss, und glich aus. In sehr kurzer Zeit. Als ob wir alle Fehler, die wir in den vergangenen Spielen NICHT gemacht hatten, nun nachholen wollten. Ein ganz elendes Drittel das wir da zeigten. Aber da wir im ersten Drittel effizienter waren als der effizienteste Effizentiker, blieb es immerhin spannend.
Das Schlussdrittel zeigte ein waches Genf, bei uns hatte immerhin der Wecker getschäderert. Noch verloren wir zuviele Scheiben im eigenen Drittel, aber immerhin hielten wir den Schaden nun immer im Rahmen beziehungsweise der Leo begrub die Torchancen unter seinem Edelbody. Irgendwann dachte ich dann "OK, ein Punkt aus Genf ist wohl das Maximum aller Gefühle". Traurig sass ich da. Ich weinte fast so, wie das Mädchen aus Genf, das das 3:3 geschossen hatte. Aber eben, dann kam aus heiterem Himmel der Auftritt von unserem kurzbärtigen Ami. Der Lasche hatte vorher versiebt, dann gab es noch einen Treffer der nicht gegeben wurde, aber der Maserati unter den Akrobaten versenkte mit einem Traumofen meine Zweifel. Das musste es jetzt sein und das war es auch. 3 im Endeffekt glückliche Punkte. Aber wenn es läuft, dann läufts. Und mir ist es sowas von Scheisse, wie genau wir die Punkte holen. Ich will immer gewinnen.
Aber mein leichter Mahnfinger, den ich nach dem Hutzenbrohn-Match schon in den Wind gehalten habe, erscheint heute noch grösser und steifer im Nachthimmel. Das war der nächste Warnschuss vor den Bug, wenn wir unsere geile Serie noch weiter halten wollen. Es braucht wieder einen kurzen Hardware-Reset. Da muss man doch alben mit dem Kugelschreiber in ein Löchli drücken, mir ist es egal welcher Spieler die Hardware spielen muss. Aber die Konzentration muss wieder auf der harten Arbeit sein. Trotzdem Hut ab, so ein Spiel noch mit 3 Punkten zu belohnen, ist halt auch grosses Kino.
Freitag, 18. November 2016
18.11.2016 Genf Servette HC - SC Bern 3:4
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