Google+ Hardboiled SCB: Mit gesunder Dominanz gegen Hänseleien wehren

Freitag, 12. Februar 2016

Mit gesunder Dominanz gegen Hänseleien wehren

Die Zeiten sind hart, wir essen hartes Brot im Moment, das ist noch etwas unterrieben, im Moment chätschen wir auf versteinerten Brotrinden aus dem 11 Jahrhundert rum. Aber, darauf werde ich nächste Woche zu sprechen kommen, noch ist nicht aller Tage Abend. Die Schonfrist ist abgelaufen, wir müssen in den letzten 4 Spielen sehr viele Punkte holen, damit wir doch dann auch unsere Playoff-Hosen aus dem Schrank nehmen können. Ihr habt es alle gelesen, wir ziehen es mit dem Staff durch bis zum Ende, egal wie es auch ausgeht. Ist OK, wenn die Emotionen nach bitteren Niederlagen verflogen sind, denkt man oft nüchterner über das Ganze. Weil man eben auch nicht mehr so besoffen ist wie nach dem Match. Wisst ihr, nach einer Niederlage bin ich meistens so sauer, dass ich von den Emotionen her jeden Trainer der Welt feuern möchte. So ist das Herzblut des Fans. Danach beruhigt man sich wieder und es geht weiter. Klar, wenn die Niederlagen in der Mehrzahl sind, dann wird es ungemein schwierig, sich wieder zu beruhigen. Falsch ist es aber, dann alles anzufeinden, was irgendwie mit dem SCB in Verbindung steht. Sorry, aber niemand auf der ganzen Welt kann auf dem Eis Entscheidungen fällen – ausser die Spieler selber. Und da sind wir beim einzig wahren Problem. Diese befinden sich als MANNSCHAFT in einer latenten Unterform, ab und zu gab es Rosinen in Form von ein paar guten Spielen – aber das Gros der Saison war ein Gemurkse und einfach nur schlecht. Entweder sie bessern sich, oder wir rasseln runter – eigentlich sehr einfach. Daran sind weder Investitionen in Beizen oder Rochaden oder der Zambonifahrer schuld – die Spieler müssen auf den Level kommen, um ihr Potential abrufen zu können. Egal wer oder was an der Bande steht. Das sind Profis und basta.

Aber, da komme ich nun zum wirklich schlimmen Punkt, wir als Fans müssen im Moment mit massiven Hänseleien leben. Ihr kennt das, Du läufst ins Büro, schon das dämliche Grinsen der Mitarbeiter nervt Dich, dann noch diese unheimlich witzigen Sprüche wie „gehst Du auch in der NLB noch schauen?“ nerven gewaltig. Wenn man Erfolg hat, dann schweigen die Crétins, wenn man im Sumpf steckt, kommen sie aus jedem Loch hervor. Selbstverständlich wäre es menschlich, wenn man solchen Socken kurz aufs Maul geben dürfte, aber dann riskiert man seinen Job, und das wollen wir gar nicht, denn wie ich gehört habe, brauchen wir unser Geld für die nächsten Abo’s die rund 30% teurer werden … nein, nur ein Scherz. Also, wie wehrt man sich gegen die ewig nervenden Hodenrassler? Es braucht ein bisschen Taktik, ein bisschen Nachforschung, dann schwingst auch Du innert weniger Minuten wieder obenauf.

Anleitung
Stelle fest, welchen Verein der unwitzige Motzer unterstützt. Da er Dich anfeilt ist die Chance gross, dass er ebenfalls Fan eines Klubs ist. Schaue sonst an seinem Auto nach, hat es da irgendwo einen Kleber? Frag Verwandte, Eherfrau/Mann, Du wirst es rausfinden. Falls es keine Indizien gibt, wird er mit garantie ein HCD-Modefan sein der in der Altjahrswoche mit seiner dicken Mutti auf dem Sofa den Speckler-Cup schaut und „ea-ea-ho“ singt. Nun, wenn Du seinen Lieblingsklub geortet hast, schlägst Du sanft zurück.

Falls es ein Verein ist, der in der Rangliste noch schlechter als wir platziert ist: gar nicht darauf eingehen, einfach mal beim Vorbeilaufen elegant die Kaffeetasse leicht touchieren damit die Brühe ihm/ihr richtig heiss in den Schritt plätschert.

Falls es ein Verein ist, der vor uns liegt, das sind ja einige, musst Du subtiler vorgehen. Pick die richtigen Argumente raus, Kloten zum Beispiel als moderne Schuldenfalle bei der jeden Schuldenberater einen Orgasmus kriegt, dann die Lausanner die noch nicht mal einen goldenen Schuhlöffel gewonnen haben, ist er Hutzenbrohn-Fan darfst Du laut rauslachen, nichts gewonnen, 4 mal im Finale und abgelutscht wie Greta Heckel  im Sportpanorama, Lugagel die mehr Playoffserien verloren haben als Gottéron, Davos die den Grossteil ihrer Meistertitel im 2. Weltkrieg gewannen als andere Klubs Militärdienst leisteten, Zug die in diesem Jahrtausend noch gar nie in einem Finale standen, Genf mit einem Amoki an der Bande der niemals  etwas gewinnt ausser Grümpelturniere, der Z der so gross und mächtig wurde, weil sie sich mit ihrem Klassenfeind GC verbrüderten … es gibt überall Angriffspunkte.

Wenn sie dann schon leicht weinerlich sind und mit dem Argument kommen wie „bei Euch regiert das Geld“ oder so, dann antworte mit sympathischen Statements wie „ich weiss, Du schaust nicht aufs Geld, sieht man ja an deiner Frau/Mann“ oder ähnlich. Ebenso der Hit ist es im Büro zu erwähnen, warum er immer mit dem Geld komme, als er in Köln am Kurs war habe er sich ja auch die teuerste Nutte vom Escort-Service geleistet. Wichtig ist, dass ihr da immer einen Funken Wahrheit drin habt, also er muss dann auch wirklich in Köln an einem Kurs gewesen sein. Ebenfalls sollten bei solchen Aussagen sehr viele Mitarbeiter in Horchnähe sein, so zieht der Spruch unheimlich.

Mit ein bisschen Übung kriegt ihr das perfekt hin. Ganz wichtig ist auch, keine Emotionen zu zeigen, auch wenn es Euch getroffen hat. Auf 10 zählen, den Spruch (s. oben) bereitknubeln und dann sympathisch lächelnd zurückschlagen. Bei mir in der Firma habe ich mit dieser Taktik es erreicht, dass nach Niederlagen des SCB alle Angestellten schwarz tragen, Klagelieder singen, sie sich die Zigarettenasche auf den Gring dripsen, mir jeden Kaffee holen, das Mittagessen bezahlen und einem neuen Mitarbeiter, der diese Regeln noch nicht kennt, gnadenlos aufs Maul geben. Natürlich erst in der Tiefstellhalle.


Und nie vergessen: Krisen machen einem hart wie Hardboiled SCB! Und das kann nur gut tun!  

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