Nein, ich bin nicht spät! Das ist die normale Zeit, wenn man siegesberauscht aus der Wallascha nach Hause tuckert. Seid froh bin ich nicht mit den ÖV gereist, der Matchbericht würde wohl erst am Montag erscheinen. Yes! Also, was habe ich heute in der wie immer sackgefrierenden Kultstätte Valascia gesehen? Nun, 40 Minuten lang von uns wenig bis nichts. Eigentlich fast nur Ambri. Doch, soviel habe ich in dieser Saison gelernt, es ist kein Grund den Apfel hängen zu lassen. Und wie Recht dieses Gefühl doch hatte. Die letzten 20 Minuten entschädigten mich für alle Frostbeuelen am Hintern. Aber gehen wir mal artig der Reihe nach.
Also, wir beginnen mit Beppo, obschon ich gedacht habe das der Schläfer heute geweckt wird. Aber egal, irgendwann wird er sein Debut geben, obschon es schwer sein wird an Bührer vorbei zu kommen. Dafür war Simon Moses erstmals in der NLA für uns auf dem Eis, logo, noch nicht spielbestimmend und mit wenig Eiszeit. Aber immerhin kommt der Herr so langsam wieder, auch gut zu wissen. Eben, Ambri beginnt wie ein Schwungrad, wenn sie mal angependelt sind dann kannst Du sie kaum richtig stoppen. Ich hätte es liebe gehabt, wir hätten ihren Schwung bereits in den ersten Minuten weggepresst hätten wie eine Muddi wenn sie Wehen hat. Doch nichts da, Ambri ging sofort in Führung, was für eine Ironie, ausgerechnet Dosenkopf traf das Tor. Danach waren wir bemüht, aber irgendwie wirkte das alles völlig Einzelkämpfermässig und wirr. Als würden sie meinen legendären Lutz-Suff von letzter Woche in den Beinen spüren. Das Drittel war nicht der Hammer und zum Glück waren wir nur 0:1 hinten.
Im zweiten Drittel ging es nicht besser. Es gab ab und zu eine Torchance für uns, aber mehrheitlich war unser Power auf der gegnerischen blauen Linie wie weggeputzt. Wir verstrickten uns in unsägliche Zweikämpfe weil kaum eine Scheibe genau auf dem Stock landete. Dazu brauchten wir noch Beppo, der mehrmals geil rettete. Allerdings kriegte er dann ein Ei zum 2:0, der dürfte eigentlich nicht rein, aber egal. Irgendwie lief dieses Spiel an uns vorbei, eben, so wie ich mit der Lutzbombe im Schädel, da lief ich auch an meinem Hauseingang vorbei, meterweit. Und merkte es erst als die Familie mir von der Terasse zuwinkte. Egal. Auch dieses Drittel ging nicht als "genügend" ins Zeugnis.
Doch dann muss der Metzger wieder die Vaseline richtig weitergefettet haben. Die Ansprache in der zweiten Drittelspause zeigte dann mehr Wirkung als alle Riechsalze der Erde. Pertschi schoss sofort den Anschluss, ein herrlicher schneller Schuss, Zurbuchenbühler war endlich geschlagen. Kaum eine Minute später wurde der alte Hügel freigespielt, mit Risiko, käme der Pass nicht an wäre ein Ambri-Konter da gewesen. Doch der alte Berg donnerte die Scheibe zum Ausgleich in den Netzhimmel und entlockte mir ein "Brava brava miscelatio son a puccere di testamone". Keine Ahnung was das heisst. Nun wogte es wie ein wogender wellender Ozean hin und her, nun spürte ich dieses Siegesgen wieder. Allerdings brauchte es Geduld und Vorsicht, denn auch Ambri war nun gereizt und versiebte ein paar gröbere Chancen. Aber es war dann Plüsch Ferdu, der aus unmöglichem Winkel mit einem unmöglichen Schuss einen für Ambri unmöglich unglücklichen Ofen reinmümmelte. Aber sowas von egal. Die Führung war da, noch ein paar Minuten zu spielen, es reichte. Der Leernetz-Ofen von Gagelhardy war dann noch die Sicherung der 3 Punkte.
Uff, also, für die Nerven war es nicht gerade gut, auch für den Grappa-Konsum nicht. Aber ist nicht so schlimm wenn Du einen Fahrer hast. Klar, nach seiner Augen-OP sah er nicht sehr weit, aber es reichte. Imponiert hat mir heute folgendes: Eigentlich waren wir nicht da, kamen dann 20 Minuten richtig aufs Eis und knallen 4 Tore hin. Wenn es Dir läuft dann läufts halt.
Freitag, 21. November 2014
21.11.2014 HC Ambri Piotta - SC Bern 2:4
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