Es gibt schon verrückte Tage im Moment bei unserem Lieblingsklub. Sieg um Sieg fahren wir ein, meistens doch überzeugend, doch heute Abend war es eigentlich genau das Gegenteil. Genf ackerte wie Senf, brannte unter den Fingernägeln wie wenn Du einen Orange schälst, hebelte sich 30 Minuten lang einen ab ... und es stand 3:3, weil wir absolut abartig cool immer eine Antwort auf die Genfer Attacken hatten. 30 Minuten lang spielten wir sehr seltsam unübersichtlich, wie eine Frauenhandtasche quasi, wo man doch, wenn man das Handy sucht, sich erst durch Schminkutensilien, Vibratoren und Hackbraten durchmurksen muss. Danach aber waren wir plötzlich readiger als auch schon, spielten nun ebenfalls besser nach vorne, hinten zittern wir ab und zu massiv ab, aber genau diese Leistungssteigerung reichte, um einen geilen Sieg einzufahren.
Also, im ersten Drittel, so leid es mir tut, spielte eigentlich nur die Senfer aus der Tube. Trotz 3 Niederlagen in Serie waren sie dominant und stark, pressten uns verreckter ins Drittel als wenn Olga Beckensturz ihre Wehen hat. Logo gingen sie sofort in Führung und festeten in ihrer bekannten nervigen Art. Bei uns passte nichts zusammen, und trotzdem glichen wir sofort aus. Hansludwig Meier, ihr Goalie, wollte einen Puck hinter dem Tor stoppen gehen, können wir was dafür wenn in Genf die Banden offenbar in Österreich angefertig werden? Der Puck knallte wie vom Blitz getroffen doof ab und vor das leere Tor, ein gefundenes Fressen für unseren Dirty-Man. Glück! Aber Genf eselte weiter ab wie ein Maultier, das 2:1 folgte postwendend. Irgendwie hakte man auf eine Art schon fast das Spiel ab. Doch der einzige Geniestreich in diesem Drittel reichte dann bereits wieder zum Ausgleich. Herrlich wie sich Holldrio und Pertschi durchtankten und ausglichen. Nun gut, wie heisst es so schön? Einem kastrierten Gaul schaut man nicht aufs Gehänge. Ich nahm das 2:2 dankbar an.
Im zweiten Drittel löffelten wir dann gleicht weiter. Nach ein paar Sekunden knallte Genf schon wieder die Führung hin. Irgendwie kotzte es an, den es roch wirklich stark nach Niederlage. Stärker als im Sommer wenn der Büroschweissaffe in den ÖV seine Achsel neben Deiner Nase öffnet. Doch, es war wirklich fast unglaublich, durch einen massivo Abstauber konnte der Gärtner wieder ausgleichen. Und ab diesem Moment waren wir dann plötzlich bereit für den Sieg. Denn hinten hexte Beppo nun nicht wie ein Robbe sondern wie ein Buckelwal, der Knarst war wie zugenagelt, vorne kreierten wir plötzlich auch richtige Torchancen. Plüsch versemmelte uns das leere Tor, eine unglaubliche Szene. Doch unser geiler Mann würde uns das Versagen wieder gut machen. Später einfach. 3:3 nach 2 Dritteln, es ging was.
Im letzten Drittel war es dann sogar ein packendes Spiel. Genf versemmelte gleich zu Beginn, wir konnten einen Penalty nicht unterbringen, Dirty Ritchie scheiterte am in dieser Situation überzeugenden Mayer Hans. Danach ging es hin und her, wirklich attraktiv, wie wenn die Blasnutte aus dem ersten Drittel nun einer Edeldirne weichen musste. Was für ein Fight, was für hektische Szenen vor den Knärsten. Dann brach der Kolbensu durch, herrlich sogar, den Abpraller schenkte uns Plüsch zur Vorentscheidung in das Netz. Genf war noch lange nicht K.O., die semmelten noch locker ein paar Todsichere in Beppos Ranzen. Ohne Goalie hämmerte nochmals Plüsch uns zum Sieg.
Ich saufe vor Freude. Ich gebe es zu. Lutz um Lutz in meine SCB-Kehle. Was begann wie ein Schmuddel-Film, endete in einem hollywoodreifen Happy-End. Wir spielten nicht gut - aber wir zeigten mehr Charakter als in gewissen Saisons zusammen. Ganz geil Boys, so macht ihr uns einfach nur Stolz!
Samstag, 1. November 2014
01.11.2014 Genf Servette HC - SC Bern 3:5
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