So ist das Leben. Wir sind doch ein bisschen traurig über den Abgang von Byron Ritchie, Freude herrscht dagegen bei seiner Familie, vor allem bei Byrons Drillingsbrüdern Ayron und Cyron (s. Bild). Die Drillinge sind unzertrennlich und ziehen immer gemeinsam an die neuen Spielstätten von Byron. In Bern hatten sie aber gewisse Probleme. Die rüstigen Brüder hatten fast in jeder Spelunke Rayonverbot, pöbelten sich aus insgesamt 4 Mietwohnungen raus, hatten ein richterliches Verbot für fast sämtliche Warenhäuser. In der abgelaufenen Saison konnten sie nicht mal mehr die Heimspiele von Byron schauen gehen, da sie Stadionverbot hatten. Ayron hatte im Stadionrestaurant scheinbar Pyro gezündet, das Feuer wurde aber von Cyron sofort mit einem Fondue erstickt. Der SIDI kannte aber keine Gnade. "Ein Wechsel gut gut", sagen die Beiden wie aus der Kanone geschossen. "Vielleicht wechselt Byron ja auf Fribourg" mein Cyron. Ayron lacht. "Ja, da klatschen wir aber dann die Heimkurve regelmässig um" mein er. Die 3 übrigens eine seltene Drillingsgeburt, da sich die Eizelle erst nach der Geburt in 3 Teile geteilt hat.
Für Byron gehen 4 durchaus erfolgreiche Jahre hier in Bern zu Ende. In Jahr 1 stand er im Finale, im Jahr 2 wurde er Meister, Jahr 3 mag ich mich nicht mehr sooo genau erinnern, und in der abgelaufenen Saison holte er mit uns den Cup. Danke Byron für 76 Tore in der Meisterschaft, andere Spieler brauchen für das 21 Jahre und ein Leibchen unter dem Dach. 76 Tore sind ein guter Wert. Die Zahl ist übrigens grösser als die Anzahl seiner freiwillig gesprochenen Worte.
Nach diversen Kanada-Vereinen hat ihn natürlich McSorbet entdeckt und als Erster in die Schweiz geholt. Nach einem KHL-Abstecher und einem Jahr in Schweden, holte in der Tigerhügel dann zu uns. Er war lange Zeit unser Motor, unsere Antriebsachse, unser Winkelried. Seine besten Playoffs zeigte er, als wir den Meisterkübel holten. Gegen Genf waren wir ja quasi schon im Viertelfinale ausgeschieden, aber Ritchie weigerte sich, einfach so auszuscheiden. Sein Motto war dementsprechend auch immer: "Ich hasse Ausscheidungen". In Spiel 5 knallte er uns in der Verlängerung weg vom Saisonende, in Spiel 6 holte er alleine den 2-Tore Rückstand auf und schenkte uns das Spiel 7. Das wir ja dann locker gewannen gegen die unsäglichen Senf Servietten. Und Zug danach vernuschten als wären sie Kotbällchen. Und am Schluss den Hutzenbröhnen zeigten, wie man locker Meister wird. YES!
Wenn er richtig geil spielte, war es für mich der "Dirty Ritchie", ich mochte seinen Stil. In der letzten Saison wurde er für mich aber dann ein bisschen zum "Baron Richard". Klar, er machte seine Punkte immer noch, aber er führte seine Linie nicht mehr so souverän wie im ersten und zweiten Jahr. Der Zahn der Zeit nagte halt auch an ihm, immerhin wird er bald 38 Jahre alt. Und ältere Center gibt es in der Schweiz echt nur in Bern, also Hut ab vor dieser Leistung.
4 geile Jahre mit einem niemals lächelnden Mann gehen also zu Ende. Spieler kommen und gehen, aber wir bleiben bestehen - ich bin gespannt, was für einen Nachfolger wir bald prästentiert bekommen. Vielleicht finden wir ja eine Art "Dirty Ritchie" im unter-dreissig-Format? Warten wir es ab! Danke Byron, Du warst ein geiler Siech!
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