Wenn Deine Partnerin aus der Toilette ruft "Schatz, Hilfe, ich habe den Faden verloren" dann droht Ärger. Das bedeutet ja nichts anderes, als dass der mit 1 Liter Blut gefültte Tampon nun ohne Faden in der Grotte hockt. OK, das Problem ist schnell gelöst, ein paar deftige Rückenschläge und der Blutegel sitzt im Klo. Wenn mein Klub aber den Faden verliert, ist das viel dramatischer, aber dank "The Wall of Wall" Leo Geo blieb es beim unguten Gefühl. Dank einem sackstarken ersten Drittel brachten wir die Davoser in die Bückstellung und siegten mit 3:2. Ein unhuren wichtiger Sieg, warten doch nun auswärts mit den Lionern und den Lasagnern zwei ekelhaft starke Gegner auf uns. 3 wichtige Punkte sind geile Punkte, also lasst uns feiern!
Das erste Drittel lupfte mich vom Sitz. Was für ein Tempo von unseren Buben, was für ein Spielwitz, was für eine Dominanz. So stelle ich mir SCB-Hockey vor. Davos wurde vermüllert und vermahlen, es war brillant. Unser unbändiger Tempodruck brachte uns das 1:0 durch ein ziemlich hässliches aber ist ja scheissegal Tor von Randensalat. Total verdient, total gerecht. Davos war uns wohl tempomässig in der ganzen Geschichte des Eishockeys noch nie so unterlegen. Ihr Ausgleich war dann auch eher glücklich, als Leo Geo zwar reflexschnell abwehren konnte, gegen den Nachschuss aber keine Chance hatte. Auch weil der Affenmann ziemlich genial vewertete. Und wir? Es störte uns einen feuchten Furz. Die Powerhour war noch lange nicht zu Ende. Massenhauer, der immer besser wird, servierte einen Zuckersaugrohraffenpass auf Tormaschine Reichert, der geil zum 2:1 in die Maschen knallte. Und als eine wirklich hochstehende Kombination durch Plüsch Ferdu zum 3:1 in ihr Tor drang, fühlte ich mich wie auf Wolke 22. Mit etwas mehr Abschlussglück hätten wir noch locker 2 oder 3 Tore dem Senn machsch Penn? ins Tor fegen können.
Aber, das muss auch gesagt werden, das Tempo kombiniert mit der Präzision konnten wir bereits im zweiten Drittel nicht mehr auf diesem Level halten. Davos steigerte sich nun langsam aber stetig, so dass es vor unserem Knarst nun auch mehrmals brannte. Aber wenn man einen geilen Feuerlöscher hat, muss man sich noch nicht so Sorgen machen. Bei uns riss eben der Faden nun immer mehr, symbolisch dazu waren die Powerplays. Zwar kam man mit viel Ideen sofort in das Drittel der Püntler Bergfreunde, aber damit war auch schon fertig. Komische Pässe und komische Einfälle machten unser Powerplay zu einem Horrorplay. Das war nicht gut, das ganze Drittel war nicht gut. Davos nahm immer mehr Fahrt auf.
Das letzte Drittel brachte dann zu Beginn eine Steigerung unsererseits. Der spielentscheidende Treffer wollte aber nicht fallen, auch weil der Senn ein paar Dinger wie eine Alp entschärfte. Die Zitterknie kamen dann nach dem Anschlusstreffer der Daffoser. Ein sauberers Powerplay (gut analysieren lieber Herr Karl Ja Lonen, so ginge es!) liess schlussendlich dem Leo Geo keine Chance. Wer hätte gedacht, dass dieses Spiel noch dramatisch werden würde? Nun brauchte es viel Einsatz und viel Reflexe. Die Defensive hielt Davos nicht unbedingt in Schach, aber wir brachten immer wieder einen schön langen Stock in die Schüsse der Bergsennen, so dass wir am Schluss jubeln durften.
Also, das Tempo vom ersten Drittel kann man wohl nicht über 60 Minuten durchhalten, das ist mir klar. Andererseits kann man auch mit weniger Tempo die Daffoser kontrollieren, nur darf man dann halt nicht plötzlich Mühe mit der Scheibe haben. Wir vergagelten viele Kontermöglichkeiten durch technische Mängel, das ist mir nicht entgangen. Aber ich will nicht heulen, Sieg ist Sieg, und das heute waren wirklich so richtig wichtige Punkte!
Freitag, 21. Oktober 2016
21.10.2016 SC Bern - HC Davos 3:2
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