Google+ Hardboiled SCB: Marc Reichert hat genug Depressionen gesammelt - welcome back!

Mittwoch, 16. April 2014

Marc Reichert hat genug Depressionen gesammelt - welcome back!

Ja, zugegeben, ein Transfer-Hammer sieht schon etwas anders aus. Wir tauschen Dosenkopf ein gegen unseren Marc Reichert, der immer in Bern spielte, mit Ausnahme eines Abstechers zu den Kloten Denners und eben jetzt bei Ambri. Dosenkopf war jung, dribbelstark und in den Puck verliebt ohne Ende. So sehr, dass ich mich manchmal gefragt habe, ob die Scheibe denn wohl einen Scheidenkrampf hat und der Dosenkopf seinen Stock nicht mehr rauskriegt. Aber egal. Mit Marc Reichert kommt ein perfekter Haudegen zum SC Bern. Erstens ist er weit über 30 und verstärkt so schon fast die Rollator-Fraktion, zweitens redet er ein herrliches Berndeutsch da er aus Burgdorf ist, pardon, in seiner Sprache ist das Burdlef. Das verstehen sonst nur noch die Gebrüder Grimm-Berger, die ja auch von dort kommen. Viel wichtiger ist aber: Reichert ist ein Kämpfer mit unglaublich imposanten Körpermassen. Sein Ohrenlappen-Durchmesser beträgt legendäre 6 cm, sein Augenbrauenabstand ist modelmässige 3,5 cm. Das findst Du sonst nur in Kanada. Dem SCB wird seine Präsenz sicher gut tun, der Metzger sei ja begeistert gewesen von ihm, also dann! Die Frage ist für mich einfach langsam: Wo steuern wir hin so in Sachen "alt" ...

Viele Leute stellen sich natürlich jetzt die Frage: "Warum wechselt denn der grosse Marc nach einer so geilen Saison mit Ambri wieder zurück zum wurstelnden SCB?". Nun, da kann ich Euch aufklären. Ich habe mich mit Pietro Pedretti getroffen, einem 91-jährigen Bergbauer, der seinen Hof genau 1000 Meter ob der Valascia hat. Pietro war der beste Kumpel von Marc Reichert in seiner Ambri-Zeit. Ein etwas seltsames Paar, aber Marc hatte gar keine Chance jemanden anderes zu finden. Er wohnte in Giusenate al Porto, einem Bergdorf mit 3 Einwohnern die, logischerweise, alle Celio hiessen. In Ambri darfst Du ja nie über Deine Schwester lästern, es könnte Deine Mutter sein! Pietro erzählte mir, dass Marc sehr depressiv wurde in seiner Ambri-Zeit. Wegen den hohen Bergen haben die Leute dort auch im Sommer nur maximal 10 Minuten Sonne, im Winter sogar nur 12 Sekunden. Die Dorfbeiz machte nur etwas zu essen, wenn man draussen selber was geschossen hatte. Zu trinken gab es nichts, da jede Lieferanten-Karre nach 100 Metern zu kochen begann. Marc durfte auch nicht autofahren, da er die Tessiner Autoprüfung versemmelte. Er fuhr überall nach den Geschwindigkeitstafeln und parkierte sein Auto immer in die Parkfelder - eine Todsünde im Tessin! So musste Marc zu Fuss in die Valascia. Ein netter Fussmarsch von 2 Stunden 30 Minuten. Nach dem Spiel wieder hoppe hoppe rauf auf den Hügel. 3 x hat er sich verlaufen und wurde von der Tessiner Rettungsflugwacht mit ihrem Doppeldecker erst am nächsten Morgen unter einer Tanne entdeckt. Um sich den Weg zu verkürzen, zündete Pietro im Winter oft Sprengstoff, so dass die ausgelöste Lawine den Marc innert Minuten vor die Valascia spülte. Logo fühlte sich Marc am Ende dieser Saison etwas ungeliebt, ausgelaugt und einsam. Was liegt näher, als in die Hauptstadt zurückzukehren, dort wo er Freunde findet und geteerte Strassen?

Sind wir mal gespannt wie das geht mit dem neuen alten Manndli. Wie gesagt, er kann uns immer noch viel bringen, aber er ist kein Mann der das Spiel leitet und organisiert, er muss in einer Linie laufen die ihn optimal einsetzt. Aber immerhin mal eine Transfermeldung, es war mir ja noch gestern soooo langweilig. Klar, viel mehr wissen wir jetzt auch noch nicht, welche Ausländer sind nun nächstes Jahr noch da oder so, kriegt Metro noch einen 3-Jahres-Vertrag oder so? Egal, weiter gehts!

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