Da steht man mitten im regennassen Juli, denkt sich nichts Böses, da piepst es auf dem sexy Smartphone als ob das Teil einen Asthma-Anfall hätte. Und siehe da, erneut produziert der HC Fribourg-Gottéron Schlagzeilen. Dieses Mal ist es aber ein sehr ernstes Thema, über das nicht mal ich meine Witze mache. Aus Paritätsgründen. Aus Mitgefühl. Aus Anstand.
Dabei war alles so gut angedacht. Der HC Fribourg-Gottéron hat unserer Post den Auftrag geben, doch bitte eine Sondermarke zu erstellen. Gottéron erhoffte sich durch diesen Schachzug eine Menge Kohle in die vertrocknete und verschimmelte Klubkasse. Briefmarkensammler in ganz Europa freuten sich bereits Monate im Voraus auf den Sonderdruck.
Die Post nahm den Auftrag dankend entgegen, kassierte dafür logischerweise erst mal Geld, da ihre Grafiker ja nicht umsonst arbeiten. Die ersten Probleme tauchten dann auf, als man nach einem Sujet suchte. Gemäss Bestimmungen der Post dürfen auf Sondermarken nur "erfolgreiche und denkwürdige Triumphe" festgehalten werden (Regel 3, Absatz 2, Verordnung Sondermarken für Sportvereine). Die Grafiker der Post wälzten sämtliche Statistiken von Fribourg mehrmals von Vorne nach Hinten durch - und sie fanden nichts. Absolut nichts. Nicht mal ein Krümel von Erfolg.
Der erste Entwurf der Post (s. Bild) war dann alles andere als ein Hammer. Der HC Fribourg-Gottéron legte gegen diese Marke sofort Protest ein. Die Post ihrerseits bot Gottéron an, dass man zur Not auch ein Zitat auf die Marke pressen könne. Worauf die Fribourger einen Wettbewerb ausschrieben, wer von den Saisonkartenbesitzern denn einen guten Spruch auf Lager habe.
Der nächste Reinfall war programmiert. Der einzige Spruch, der eingeschickt wurde, lautete: "De Schüschu wird nie Bappe, wüeu er het im Bett immer ä Schlappe". Obschon der Spruch originell, witzig und scheinbar auch wahr ist, konnte er nicht gedruckt werden, da er viel zu lange war für die kleine herzige Marke.
Als letzten Verzweiflungsakt bot die Post an, dass Fribourg ein Bild von einem Spieler schicken solle, man würde eine halt eine Ausnahme machen. Vom aktuellen Kader war nur Conz erreichbar, da seine Ferien auf dem Steckbett schon vorbei waren. Gottéron schnappte sich Conz und setzte ihn vor einen Foto-Automaten. Obschon der Stuhl ganz hochgedreht wurde, erreichte Conz wegen fehlenden Halsstücken jedoch nicht mal mit dem Scheitel die nötige Höhe.
Die Sondermarke blieb weiss wie Schnee. Der Post platze nun endgültig der Kragen. Vor wenigen Minuten wurden die 10'000 Marken nun eingestampft. "So macht es keinen Sinn" schnaubte ein immer noch verärgerter Posthoden. "So einen Scheissdreck kleben nicht mal Lugagels auf ihre Briefe" tobte der Mann weiter. In Fribourg ist man ebenfalls verärgert. "Es wäre eine Überraschung für unsere Fans gewesen", mein ein hoher Funktionär. "Zudem hatten wir uns wirklich mal gerne selber geleckt, weil es sonst niemand tut" meinte der Mann weiter.
Nun gut, unser Mitgefühl geht natürlich zu den Hutzenbröhnen. Es ist krass. Was sie auch anpacken, geleckt werden andere. Wie soll es mit diesem notorisch erfolglosen Verein nur weitergehen? Grobgutabfuhr? Sondermüll? Guter Rat ist da wirklich teuer!
Kopf hoch Fribourg, irgendwann löst sich sogar Asbest auf!
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