Google+ Hardboiled SCB: Furzkopf der Woche - Ein Marti-Car ist wunderbar

Montag, 24. Juli 2017

Furzkopf der Woche - Ein Marti-Car ist wunderbar

Da unsere Familien-Ferien aus bekannten Gründen storniert werden mussten (meine tägliche Therapie kann nicht unterbrochen werden) suchten wir nach einer Lösung, dass wenigstens die Kids trotzdem eine Woche Ferien machen können. Gut ist, wenn man Verwandte in Riccione (Italien) hat. Meine Frau rief ihre Tante an und schon hatten wir ein Plätzchen für eine Woche für unsere Töchter. Nun stellte sich natürlich die Frage nach dem Transport. Als erstes drängte sich logischerweise der Zug auf. Allerdings, man will ja auf der sicheren Seite sein, war es mir total unsympathisch, dass die beiden Goldstücke dann mitten in der Nacht in Mailand umsteigen müssten.

Ich kenne den Bahnhof in Mailand, der ist ja schon durch den Tag schrecklich. Aber dann erinnerte ich mich auch noch an eine kurze Pressemitteilung: "Lapierre wieder in Lugano". Die Tischbombe aller Amöben ist aus den Staaten zurückgekehrt. Ich weiss als Insider, dass Lugano ihm keine Wohnung mehr anbietet, da man in der Sommerpause all den Dreck nicht putzen kann, den der Steinbeisser hinterlässt. Sie quartieren ihn eben im Bahnhof Mailand ein. Auf Gleis 11 schläft er auf der 3 Bank von Hinten. Wie üblich hat sich das Niveau dank seinem Dasein ins unermessliche gesenkt. Aber dem Bahnhof ist das scheinbar egal. Nicht aber mir. Ich konnte kurz mit Enzo Eroticca reden, dem Bahnhofsvorstand. Er besätigte mir, dass Lapierre dort lebt. Scheinbar recht gut, er findet jeden Tag genügend Abfälle zum Essen. Duschen sei auch kein Problem, er mache das im Lavabo des Personal-WC's.

Wir mussten eine Alternative finden und da bot sich halt Martin-Car an, der auf Riccione fährt. Wir konnten die zwei letzten Plätze buchen und standen pünktlich bereit. Der Car hatte etwas Verspätung, aber irgendwann hörte man das dumpfe Motorengeräusch und wusste: wir stehen am richtigen Ort. Die Überraschung war dann gross, als ich den Car sah. Marti-Car stellte den Spielercar des SCB als Gefährt. OK, die Ferienhungrigen schauten etwas komisch, als ich Meisterlieder zu singen begann. Sofort erkundigte ich mich nach dem Grund der Verspätung. Die Hostesse erklärte mir, dass sie noch aufräumen mussten, der Car sei seit dem legendären Sieg in Zug nicht mehr angeschaut worden. Sie mussten 23 Kisten Bier entsorgen, 12 Flaschen Rotwein, 3 Hockeytaschen, Tristan Schwerweh sass noch drin, das kostete etwas Zeit. Kein Problem.

Der ganze Tessin weinte danach hemmungslos, weil der stolze Car durch ihren Kanton fuhr. Wie wenn Match wäre, das SCB-Zeichen löst dort panische Reaktionen aus. "Wir wollen nicht schon wieder ausscheiden" schreien sie seit dem Samstag bei jeder Gelegenheit. Sie werden bald merken, dass es noch gar nicht um das geht. Allerdings ist nächsten Samstag die Rückreise, da werden sie noch einmal geschockt werden. Die Saison 2017/18 ist für die Lugagler schon jetzt im Arsch. Egal.

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