Auch die Wissenschaft kommt hier auf Hardboiled SCB natürlich nie zu kurz. Wir haben ja schon über den geistigen Aufbau von Beat Forster zur Genüge geredet, das ist ebenfalls hochinteressant gewesen. Wir haben viel daraus gelernt, so dass jeder von Euch diese Frage beantworten kann: Wie viele Fehler stecken im folgenden Satz: "Beat Forster hat bei der Abschlussprüfung seines Chemie-Studiums seinen Namen im 4. Versuch richtig geschrieben". Na? Nicht mehr so schwer, gell, wenn man die Berichte hier aufmerksam liest. Heute wollen wir uns mal mit uns beschäftigen, die Spieler sind oft genug im Mittelpunkt. Und ich hoffe, dass die Spieler ebenfalls mitlesen, denn das dürfte ihr Verständnis für uns Fans noch mehr sensibilisieren. Ebenso eingeladen ist die Presse sowie das Hockeystudio Nummer 1, der Teleclub.
Also, wir müssen als erstes die Saison unterteilen, so wie es ja schon vom Spielplan her geplant ist. Es gibt die Regular Season, da ist man auch auf eine Art gespannt auf das Geschehen auf dem Eis. Dann gibt es eben noch die Playoffs, der Ausnahmezustand für jeden Herzblut-Fan, oft werden sie als "Festspiele des Hockeys" tituliert, aber das ist Schönrederei, es ist der pure Horror, es ist ungesund aber natürlich trotzdem geil. Es ist die grosse Hassliebe. Nichts schmerzt mehr als eine Niederlage, Siege machen Dich heiss, aber Du kannst nicht richtig loslassen, weil es eben die verfluchten 4 Siege braucht. Und wenn Du die hast, wartet schon der nächste Gegner auf Dich, der Dir den gesamten Hormonhaushalt in den Abfluss kippt.
Also, wie funktioniert ein Playoff-Tag für den Fan? Man wacht auf, nicht schlecht gelaunt, normale Herzfrequenz (diese Werte kommen von der Apple Watch an meinem erotsichen Handgelenk). 2 Sekunden nach dem Aufwachen brätscht der Playoff-heute-Abend-ist-Spiel-Gedanke durch den Schädel. Die Herzfrequenz steigt mal locker auf 100 Schläge, die sich bei der Morgendusche wieder senkt. Quasi parallel zur Morgenlatte. Uha uha uha. Dann geht man in die Firma, nicht eine Sekunde ist man richtig bei der Sache, immer und immer wieder hämmern Dir Gedanken wie "was ist wenn ..." und "... sie müssen heute ..." und so weiter durch Dein Anti-Forster (oder deutsch: Gehirn). Der Puls ist konstant 20 Schläge höher als normal. Ab Mittag beginnt dann das Eile-mit-Weile im Magen. Alle 30 Minuten kommt der Hirn-Befehl "geh knarken", auf dem Weg zu der Schüssel verschwindet dieses Gefühl dann sofort, da Du aber unterwegs bist, gehst Du mal eine rauchen oder was saufen. Spätestens ab 16 Uhr ist kein anderer Gedanke mehr möglich als an das Spiel am Abend. Du erlöst die Firma dann und gehst nach Hause.
Aus Nervosität kriegst Du kaum einen Bissen runter, dafür rutscht das Bier als wenn es aus Schmierseife wäre. Der Puls erhöht sich durch den Alk nun noch mehr, 30 Schläge über Normal, aber egal, man kennt das Gefühl. Dann ans Spiel jetten, man ist unruhig wie ein läufiger Wolf, Eintritt ins Stadion - und dann kommt die einzig ruhige Phase an diesem Abend. Du bist im Stadion, 30 Minuten kann Dein Körper jetzt verschnaufen, was natürlich mit Bier gefeiert wird.
Dann, während dem Spiel, ist jedoch alles wieder am Arsch. Der Puls ist auf Sprint-Weltmeister-Niveau, Du merkst gar nicht mehr was Du alles runterlöffelst, die Emotionen kochen eine Suppe die irgendwie raus muss, die Nerven sind gespannter als eine Wadensehne beim 110-Meter Hürdenlauf. Du gehst durch Himmel und Hölle. Unbeschreibliche Gefühle.
Nach dem Spiel ist alles gut, besonders wenn man gewonnen hat? Ach was! Das Adrenalin peitscht immer noch durch die Adern, trotz tollem Alkkonsum (oder gerade deswegen?) beruhigt sich nicht so viel in Deinem Körper. Ich habe Euch mal meine Schlafstatistik (s. Bild) hinterlegt. Auch ein peruanischer Waldarbeiter könnte wohl sehr schnell sagen, an welchen Tagen Match war. Aber niemand beklagt sich, man geniesst ja diesen Ausnahmezustand. Und, das sagen böse Zungen, der SCB hat einem ja in der Regular Season genug Schlaf geschenkt wenn man alben bei den Heimspielen eingepennt ist. Uha. Egal, Hockey is life, Playoff is horney möderföcking bullschitt life.
Und morgen gehts wieder ab. Auch wenn die inneren Organe weinen - da muss man durch!
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