Ja, das ist eine schockierende Meldung. Wir alle haben mitgerkiegt, dass auf Malle der Hebel deutlich angezogen wird auf der Partystrandmeile. Es wird aktiv gegen die Saufgelage gekämpft und mit hohne Bussen gedroht, falls man im öffentlichen Raum sich die Kappe füllt und dann wie tot am Strand im eigenen Erbrochenen liegen bleibt. Für das kann man ja noch ein bisschen Verständnis aufbrigen, aber mit dem neuesten Verbot gehen die spanischen Behörden nun doch etwas zu weit. Seit dem Samstagabend ist es verboten, mit Gummidrachen ins Meer zu stechen. Weiterhin erlaubt bleiben Gummiboote, Gummisusis, Radiergummis und Gummienten, aber der Drache ist zum "NoGo" erklärt worden. Ich, der gehardboilte Tuni, traf mich natürlich sofort mit Estophan Ramona, den Chef für gesittetes Baden in Mallorca.
"Ja, wir haben es verboten" beginnt der sympatisch verlederte Spanier. "Es ist wie verhext, bereits am Sonntagmorgen irrten wieder unzählige Menschen mit diesen unsäglichen Gummidrachen über unserer Strand. Bei der Personenkontrolle stellten wir fest, dass es sich ausnahmslos um Schweizer, genauer gesagt um Fribourger handelte. Bereits wenige Stunden später hatten wir hunderte von Anzeigen von anderen Touristen, die sich durch diese Dracheninvasion belästigt fühlten". Gut dachte ich, das ist ja mal ein Argument. "Aber es ist nicht der einzige Grund" fährt der knackige 73-jährige Spanier fort, "uns ist aufgefallen, dass die Fische freiwillig an Land hechten, sobald mehr als 2 solcher Leute im Wasser sind. Wasserproben haben dann ergeben, dass unser gutes Wasser sich innert Sekunden zum Abwasser mutiert hat. Das geht gar nicht!". Ja, das ist klar, Naturschutz ist das oberste Gebot. "Ich verstehe es einfach nicht" sagt Estophan, "wir haben immer ein ganzes Jahr Ruhe vor den Drachenmenschen, aber mitten im März stechen die auf unsere Insel wie Wahnsinnige". Nun musste ich einschreiten. Ich erklärte dem verzweifelten Mann, dass bei uns die sogenannten Playoffs laufen. Dort scheidet dann eine Mannschaft aus, die nicht in der Lage ist, einen Viertelfinal zu überstehen, weil man meistens mit einer mädchenhaften Einstellung von einer richtigen Playoff-Mannschaft vom Eis gefegt wird. Estophan schüttelt den Kopf. "Aber die kommen ja jedes Jahr mit ihren Gummidrachen, überstehen die denn nie die erste, wie Du sagst, Playoff-Runde und werden mal Meister?". Wir schauten uns lange an nach dieser Frage, bis wir in einen Lachkrampf ausbrachen.
Harte Zeiten also für die Badeferien-Fribourger. Weiteres Ungemacht droht ihnen aber auch intern, der Museumswärter will per sofort seinen Job künden, da er es massiv satt hat, leere Regale zu putzen. Nach wie vor steht dort auf der 3000 qm2-Fläche weder ein Pokal noch irgendwas. Ebenso ist der Besucherschnitt mit einem Besucher pro Quartal deutlich unter den Erwartungen geblieben. Gottéron ist nun verzweifelt auf der Suche nach einem Nachfolger. Laut Sportchef Dubé versucht man es jetzt mit einer Frau, da der Sexappeal eventuell mehr Leute anlocken wird. In der Poleposition ist dabei Rathgeb, der ideal in das Schema reinpassen würde.
Schauen wir mal zu, wie die Fribourger mit diesen zwei Hiobsbotschaften umgehen werden. Sie sind ohne Kredit in die Saison gestartet, hatten zu Beginn ein Hoch, danach dümpelten sie im Sumpf, um sich dann sehr bieder und chancenlos aus den Playoffs zu verabschieden. Aber sie hatten auch glorreiche Momente, so hat uns Rathgeb massiv in die Playouts geschossen und als ganz grosse Sensation haben sie einen Sweep gegen Genf verhindert, was eigentlich niemand gedacht hätte. Das sind positive Zeichen, auf dem kann man aufbauen. Uha.
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