Ja, ich wähle genau das, unser Powerplay. Ohne auf irgendeine Statistik zu schauen, ohne zu Vergessen, dass wir da ab und zu sogar einen Ofen schiessen. So wie Moser der Du bist gestern in Kloten, der Siegestreffer fiel da im Powerplay, aber wenn wir ehrlich sind war es reiner Zufall. Klar, schiessen muss man so ein Tor zuerst, aber es gibt da ein paar grundlegende Sachen, die mir fast den teuren Alkohol, der über Weihnachten so toll geflossen ist, aus den Poren treiben.
Powerplay bedeutet eigentlich, dass man mit einem oder zwei Manndli mehr auf dem Eis steht, demzufolge also einen Vorteil gegenüber dem Gegner hat. Beim Heimspiel gegen den Z, dass wir auf wundersame Weise dann doch noch gewannen, zeigte uns der Leader, wie das funktioniert wenn man auf die Variante "Ablenker" setzt. Die netzten dort fast jede Strafe von uns mit einem perfiden Ablenker ein. Andere Teams kombinieren sich, wegen dem Mann mehr auf dem Eis, geil durch bis ein Schuss in die von Panik durchgesemmelte Abwehr nicht mehr verhindert werden kann.
Bei uns ist es seit dem Abgang vom Metzger aber irgendwie ein Je-ka-mi-Murks geworden. Wie in einer Hobbythek im Coop. Ohne Plan. Im Gegenteil, man zittert meistens fast mit, weil die Gefahr eines Shorthanders oft grösser ist, als ein eigener Erfolg. Das installieren im fremden Drittel ist ähnlich durchdacht, wie wenn eine Amöbe einen Walfisch angreifen möchte. Sind wir dann mal installiert, gibt es genau 2 Varianten: Schuss von der blauen Linie, oftmals überhastet und mitten in die Schoner des attackierenden gegnerischen Stürmers, oder dann der Pass auf Kornacker, der es dann richten soll mit seinen unhunren Schläpper. Eben, ab und zu treffen dann auch wir, Tor ist Tor, auch wenn es glücklich zu Stande gekommen ist.
Aber da muss jetzt schon langsam der Hebel angesetzt werden. Die Ursrpünge des faden Powerplays finden sich eben schon im Spiel 5 gegen 5, wenn man bereits dort so ungenaue Pässe spielt, dass es reines Glücksspiel ist ob der Mann die Scheibe auf den Stock kriegt, muss man sich dann nicht verwundern, wenn es im Powerplay ebenfalls harzt. Dann stehen wir statisch im Bitz umher, wir sind nicht mal in der Lage, eine doppelte Überzahl mit Kombinationen zu Toren zu nutzen. Man stelle sich das vor, 2 Mann mehr und es kommt Dir vor als hätten alle Spieler ein grosses "?" über dem Schädel.
Die Special Teams sind unheimlich wichtig, vor allem wenn man im Strichkampf steckt. Immerhin konnten wir uns in Unterzahl leicht verbessern, leicht, aber wenn es Ernst wird und der Gegner ohne Torhüter spielt, zittern bei uns die Beine wie ich alben früher, wenn ich im Fussball einen Elfmeter treten musste. Aber ich war Amateur, eh? Die zwei Ausgleichstore von Kloten passierten genau gleich: Getümmel vor dem Tor, dann ein Abstauber. Wir hatten die Kontrolle nicht, OK, aber wir hatten die Kontrolle nicht über die tornahen Gegner, das geht gar nicht.
Viel Zeit bleibt echt nicht, es kann von mir ausgesehen fast nicht sein, dass mit diesen Powerplay-Blöcken, die wir stellen, ein solches Gemurkse überhaupt sein kann. Da steht alles auf dem Eis, was Rang und Namen hat. Der Gegner, selbstverständlich informiert über unser Dilemma, kann ohne grosse Fantasie bereits erahnen, was wir genau versuchen. Dabei ist die Kunst im Powerplay ja die, dass man wie im Schach bereits 2-3 Züge im Voraus denken muss. Falls es nicht so läuft wie angedacht, hat man den Plan B. Bei uns beginnt das Denken meistens erst, wenn der Spieler an der Scheibe ist. Genau das führt zu diesem "huch, was mach ich jetzt"-Mist, der jedem Gegner die Chance gibt, sich neu zu formieren. Also, üben, trainieren, es bleibt nicht mehr viel Zeit!
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